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Technik-ABC

Abfallfehler

Asymmetrisches Schwingen der Unruh.

Die Drehschwingung einer Unruh kann mit Hilfe des Drehwinkels beschrieben werden. Steht die Uhr still, so definiert die Position der Unruh dort ihre Nulllage. Unter einem (stets vorhandenen) Abfallfehler versteht man den Sachverhalt, dass die Drehschwingung nicht in allen PrĂŒflagen ganz symmetrisch um die Nulllage herum ausgefĂŒhrt wird, das heißt die Unruh schwingt nicht in beide Richtungen gleich weit.

Diese Asymmetrie kann auf einer Zeitwaage sichtbar gemacht werden. Der Abfallfehler wird in Millisekunden (ms) gemessen. Sinn lĂ€sst einen Abfallfehler nur bis max. 0,7 ms zu. Hochwertige Uhren besitzen eine besondere Vorrichtung fĂŒr die Einstellung des Abfalls.

Acrylglas

Glasartiges Produkt aus Polyacrylestern.

Es verfĂŒgt ĂŒber eine hohe Bruchsicherheit, ist korrosions- und witterungsbestĂ€ndig. Kleine Kratzer können leicht herauspoliert werden.

amagnetisch

FĂŒr MagnetfeldeinflĂŒsse bis zu einer bestimmten StĂ€rke unempfindlich.

Genaugenommen gibt es keine Materie, die nicht in Wechselwirkung mit Magnetfeldern treten kann. Als amagnetisch oder unmagnetisch bezeichnet man Werkstoffe oder GegenstĂ€nde, die auf magnetische Felder so geringfĂŒgig reagieren, dass man empfindliche Messinstrumente benötigt, um ĂŒberhaupt eine Wirkung nachzuweisen. FĂŒr alle praktischen Zwecke sind z.B. Werkstoffe wie Glas oder auch manche Stahlsorten als amagnetisch einzustufen.

Amplitude

Schwingungsweite.


Der maximale Drehwinkel der Unruh zwischen der Gleichgewichtslage und einem der Umkehrpunkte der Schwingung heißt Amplitude. Die gemittelten Amplitudenwerte der heute verbreiteten Armbanduhrenwerke liegen bei ca. 250° bis 300°. Mit zunehmender Alterung der Öle sinkt dieser Wert allmĂ€hlich ab.


Die DIAPAL-Technik greift dieses Problem an der Wurzel, indem hier prinzipiell auf Öl verzichtet werden kann.

anglieren

Dekorative Behandlung von KantenverlĂ€ufen, besonders an den BrĂŒcken und Kloben eines hochwertigen Uhrwerks.

Beim Anglieren wird eine Kante mit einer dekorativen Fase versehen („angewinkelt“). Als anspruchsvolle Veredelungsmaßnahme ersetzt das Anglieren das sonst ĂŒbliche Entgraten/ Verrunden der KantenverlĂ€ufe.

Anstoßbreite / Auslaufbreite

Anstoßbreite:

Dieser Begriff bezieht sich auf die Breite des Armbandes an dem Punkt, an dem es an der Uhr montiert wird – genauer gesagt, an den sogenannten Bandanstoßhörnern. Die Anstoßbreite ist entscheidend, da sie bestimmt, welche Uhrenmodelle mit einem Band kompatibel sind. Eine Uhr mit einer Anstoßbreite von 20 mm erfordert beispielsweise ein Lederarmband mit genau dieser Anstoßbreite.

 

Auslaufbreite:

Im Gegensatz dazu bezieht sich die Auslaufbreite auf die Breite des Armbandes an der Schließe. Hier ist PrĂ€zision ebenfalls von entscheidender Bedeutung, da die Auslaufbreite bestimmend dafĂŒr ist, welche Schließe an dem Band montiert werden kann. Es ist wichtig, dass die Auslaufbreite exakt der Breite der Schließe entspricht, um eine reibungslose Integration zu gewĂ€hrleisten. Eine Schließe mit einer Breite von 18 mm erfordert daher ein Armband mit einer Auslaufbreite von 18 mm.



antimagnetisch

FĂŒr MagnetfeldeinflĂŒsse bis zu einer bestimmten StĂ€rke unempfindlich.

Antimagnetisch nennt man Vorrichtungen oder GerĂ€te, deren Funktion durch geeignete Materialwahl und/oder Abschirmmaßnahmen vor Störungen durch Magnetfelder bis zu einer angegebenen StĂ€rke geschĂŒtzt sind.

antimagnetische Uhren

Uhren, die unter Magnetfeldeinfluss (siehe Magnetismus) bestimmter StĂ€rke nicht stehen bleiben und deren GangverĂ€nderungen bestimmte Grenzen nach einem Magnetfeldeinfluss nicht ĂŒberschreiten, dĂŒrfen nach DIN antimagnetisch genannt werden.

Genauer gesagt gelten gemĂ€ĂŸ der DIN 8309 mechanische Kleinuhren dann als antimagnetisch, wenn die GangverĂ€nderung der Uhr nach einem Magnetfeldeinfluss der StĂ€rke von 6 mT (entspricht 4.800 A/m) nicht mehr als +/- 30 Sekunden pro Tag betrĂ€gt (Werkdurchmesser grĂ¶ĂŸer als 20 mm). WĂ€hrend die Uhr einem Magnetfeld dieser StĂ€rke ausgesetzt ist, darf sie außerdem nicht stehenbleiben.

Der Grund dafĂŒr, dass mechanische Uhren auf Magnetfelder ansprechen, liegt hauptsĂ€chlich in der Verwendung temperaturkompensierender Spiralfedern (Nivarox; Spiralfeder).

Bei Sinn bieten wir bei einigen Modellen einen zusÀtzlichen Magnetfeldschutz an.

Ar-Trockenhaltetechnik

Sinn-Technologie zur Reduzierung der Alterungsprozesse im Inneren der Uhr.

Die Ar-Trockenhaltetechnik arbeitet mit drei Elementen: mit der hierfĂŒr von uns entwickelten Trockenkapsel, einer SchutzgasfĂŒllung sowie EDR-Dichtungen (extrem diffusionsreduzierend).

ArgentiumÂź

Anstoßbreite:

Dieser Begriff bezieht sich auf die Breite des Armbandes an dem Punkt, an dem es an der Uhr montiert wird – genauer gesagt, an den sogenannten Bandanstoßhörnern. Die Anstoßbreite ist entscheidend, da sie bestimmt, welche Uhrenmodelle mit einem Band kompatibel sind. Eine Uhr mit einer Anstoßbreite von 20 mm erfordert beispielsweise ein Lederarmband mit genau dieser Anstoßbreite.

 

Auslaufbreite:

Im Gegensatz dazu bezieht sich die Auslaufbreite auf die Breite des Armbandes an der Schließe. Hier ist PrĂ€zision ebenfalls von entscheidender Bedeutung, da die Auslaufbreite bestimmend dafĂŒr ist, welche Schließe an dem Band montiert werden kann. Es ist wichtig, dass die Auslaufbreite exakt der Breite der Schließe entspricht, um eine reibungslose Integration zu gewĂ€hrleisten. Eine Schließe mit einer Breite von 18 mm erfordert daher ein Armband mit einer Auslaufbreite von 18 mm.



B-Uhren

Beobachtungsuhr. Eine auf navigatorische Beobachtungszwecke in Ablesbarkeit und Genauigkeit abgestimmte, tragbare Uhr.

Die Geschichte der B-Uhren nimmt ihren Anfang bei der zeitmesstechnischen Ausstattung von Schiffen. Nachdem Uhren gebaut werden konnten, welche auf Seereisen eine hinreichende Genauigkeit bewahren konnten, beruhte die navigatorische Bestimmung des LĂ€ngenkreises auf der Differenzmessung zwischen der auf dem Schiff astronomisch ermittelten wahren Ortszeit und der von einem Hafen „mitgenommen“ Zeit, die dem bekannten LĂ€ngenkreis des Hafens zugeordnet war. Dazu wurde der im Schiff fest eingebaute Seechronometer mit einer Hafenzeit synchronisiert. Kleinere, tragbare PrĂ€zisionsuhren waren daher aus zwei GrĂŒnden nötig. Zum einen musste die genaue Hafenzeit vom nĂ€chstliegenden Observatoriums bis zum Schiffschronometer „transportiert“ werden. Zum anderen musste fĂŒr die astronomischen Beobachtungen auf See die Zeit des Schiffchronometers immer wieder mit der auf dem Schiffsdeck astronomisch ermittelten Zeit verglichen werden. Diese Aufgaben lösten die „B-Uhren“, welche eine hohe PrĂ€zision mit klarer Ablesbarkeit und vor allem mit der leichten Transportierbarkeit verbanden. Die klassische B-Uhr hatte dabei das Format einer etwas grĂ¶ĂŸeren Taschenuhr. Auf See wurde ein- bis zweimal tĂ€glich eine solche B-Uhr mittels der Beobachtung der Sonne oder anderer Gestirne auf die wahre Ortszeit eingestellt und aus der Standdifferenz zum Seechronometer der aktuell erreichte LĂ€ngenkreis berechnet.

Im 20. Jahrhundert entstand eine große Zahl von B-Uhren fĂŒr den militĂ€rischen Bereich. Das Deutsche Wehrwirtschaftsamt verpflichtete 1940 einige namhafte Hersteller zur Fertigung von Navigationsarmbanduhren, welche spezielle Anforderungen des Reichs-Luftfahrt-Ministeriums erfĂŒllen mussten. Da die Vorgaben ein eng definiertes Baumuster einschlossen (welches selbst die Firmenbezeichnung auf dem Zifferblatt untersagte), entstand in dieser Zeit ein einheitliches Design. In Anlehnung an dieses historische Designmuster werden bis heute (Flieger-)Beobachtungsuhren gestaltet. Die Uhren besaßen einen einheitlichen Durchmesser von 55 mm. Ab 1941 gab es ein vorgeschriebenes Zifferblattmuster, welches sowohl eine Minuteneinteilung von 5 bis 55 als auch einen Innenkreis mit einer Stundeneinteilung von 1 bis 12 aufwies. An Stelle der „60 Minuten“ findet man auf diesem Zifferblatt ein markantes Dreieck, welches die eindeutige Orientierung der Uhr und damit die schnelle und zuverlĂ€ssige Ablesbarkeit sicherstellen soll.

Bar

Physikalische Einheit des Drucks, d. h. der Kraft pro FlÀche.

1 bar = 100 kPa = 0,1 MPa

1 bar entspricht etwa dem durchschnittlichen atmosphĂ€rischen Luftdruck auf Höhe des Meeresspiegels. Pro 10 m Wassertiefe herrschen zusĂ€tzlich zum atmosphĂ€rischen Luftdruck ca. 1 bar (hydrostatischer) Wasserdruck. Eine Uhr wird damit pro 10 m Tauchtiefe einem Überdruck von einem bar ausgesetzt (siehe auch Druckfestigkeit bzw. Wasserdichtigkeit). 

1 bar entsprechen ca. der Gewichtskraft von 1 kg pro cmÂČ (1 bar = 10 N/cmÂČ). Der genaue Wert hĂ€ngt vom Ort auf der Erde ab. Die Erdbeschleunigung schwankt zwischen 9,78 und 9,83 m/sÂČ. Vom Mittelwert ausgehend (9,81) entspricht 1 bar der Gewichtskraft von 1019,4 g pro cmÂČ.

Bullhead

Eine Uhr, bei der sich die Bedienelemente an der GehÀuse-Oberseite befinden.

Die Bezeichnung Bullhead geht zurĂŒck auf die Anordnung von Krone und DrĂŒcker auf der GehĂ€use-Oberseite. Durch diese Positionierung ergibt sich fĂŒr den Betrachter die Anmutung eines Stierkopfes. ZusĂ€tzlich lĂ€sst sich eine Analogie zur klassischen Handstoppuhr und zum Rennsport herstellen. Die ersten Bullhead-Uhren kamen Ende der sechziger Jahre auf den Markt. Die Positionierung der Bedienelemente an der GehĂ€use-Oberseite erfordert eine Ă€ußerst anspruchsvolle GehĂ€usekonstruktion. Um die Krone und die DrĂŒcker bequem am Handgelenk bedienen zu können, besitzt das Modell R500 von Sinn Spezialuhren eine nach unten hin abgeflachte Form, so dass sich das Zifferblatt dem Betrachter zuneigt.


Modell R500. Der Rennstopper aus hochfestem Titan war der erste Bullhead-Chronograph im Sortiment von Sinn Spezialuhren.

Chronograph

Unter einem Chronographen versteht man eine Uhr mit Stopp-Mechanismus, mit dessen Hilfe die Dauer eines Vorgangs gemessen werden kann.

ChronometerqualitÀt

Uhrwerktechnische Voraussetzung fĂŒr die ErfĂŒllung der Chronometernorm.

Als Chronometer werden Uhren bzw. Werke bezeichnet, deren besonders prĂ€zises Gangverhalten durch ein amtliches Zeugnis bestĂ€tigt wird. Chronometerwerke mĂŒssen mit einer Seriennummer versehen sein, damit eine eindeutige Zuordnung von Zeugnis und Werk möglich ist. Die ChronometerprĂŒfungen werden zurzeit fast ausschließlich von der C.O.S.C. (ContrĂŽle Officiel Suisse des ChronomĂštres, ein unabhĂ€ngiger und gemeinnĂŒtziger Verein in der Schweiz) durchgefĂŒhrt und dokumentiert. In jĂŒngster Zeit bietet auch das Landesamt fĂŒr Meß- und Eichwesen ThĂŒringen in GlashĂŒtte als Akkreditierstelle des Deutschen Kalibrierdienstes in Deutschland ChronometerprĂŒfungen an.

Die ChronometerqualitĂ€t eines mechanischen Uhrwerks wird zum Teil durch besondere VerarbeitungsqualitĂ€ten bestimmter Uhrwerkkomponenten, zum Teil durch aufwendige Regulation der Uhr hergestellt. FĂŒr Sinn-Uhren verwenden wir die jeweils höchste AusfĂŒhrungssqualitĂ€t der Schweizer Werkehersteller. Solche Werke können prinzipiell als Chronometer einreguliert werden. Auf Wunsch werden unsere Uhren feinreguliert, d.h. in ChronometerqualitĂ€t aber ohne Zeugnis ausgeliefert.

Die Anforderungen an ein mechanisches Chronometerwerk beziehen sich auf mehrere Aspekte seines Gangverhaltens: auf die LageabhĂ€ngigkeit des Gangs, auf die StabilitĂ€t des Gangs in jeder einzelnen Lage und auf die TemperaturabhĂ€ngigkeit des Gangs. FĂŒr mechanische Werke liegt hierfĂŒr eine internationale Norm (ISO 3159) vor, die mit nationalen Normensystemen deckungsgleich ist (DIN 8319, Teil 1 und NIHS 95-11).

Da der Gang einer mechanischen Uhr im Allgemeinen von der rĂ€umlichen Orientierung im Schwerefeld der Erde abhĂ€ngt, unterscheidet man zunĂ€chst fĂŒnf PrĂŒflagen, in denen der Gang jeweils beobachtet wird (wie zum Beispiel „Zifferblatt oben“ und „Zifferblatt unten“). Der Mittelwert aus den Gangwerten, die in den fĂŒnf PrĂŒflagen gemessen werden, darf bei Zimmertemperatur (23°C) in einem Bereich zwischen –4 und +6 Sekunden pro Tag (24 Stunden) liegen.

Diese Norm ist fĂŒr sich genommen noch wenig anspruchsvoll und vermutlich mit jedem modernen Großserienkaliber erfĂŒllbar. Ein Chronometerwerk muss jedoch darĂŒber hinaus diesen Mittelwert erreichen, ohne zwischen den einzelnen Lagen grĂ¶ĂŸere Gangunterschiede aufzuweisen. Der grĂ¶ĂŸte Gangunterschied zwischen hĂ€ngender und liegender Lage (genauer: zwischen „Krone links“ und „Zifferblatt oben“) darf nicht mehr als –6 bis +8 Sekunden pro Tag betragen. FĂŒr die ĂŒbrigen Lagen gilt: Jeder einzelne Lagenwert darf sich vom Mittelwert aus allen fĂŒnf Lagen nicht mehr als 10 Sekunden pro Tag unterscheiden.

Weitere Forderungen werden an die StabilitĂ€t des Gangs in jeder einzelnen PrĂŒflage gestellt. In ein und derselben Lage darf die Uhr (bei konstanter Temperatur von 23 °C) nicht mehr als 5 Sekunden pro Tag abweichen. Der Mittelwert der Abweichungen, die in den einzelnen PrĂŒflagen beobachtet werden können, muss darĂŒber hinaus kleiner sein als 2 Sekunden pro Tag.

Wichtige Forderungen richten sich auch auf die TemperaturabhĂ€ngigkeit des Gangs. Man testet den Gang der Uhr in einem Bereich von 8 °C bis 38 °C. Die Abweichung pro Grad Celsius und Tag darf nicht mehr als +/– 0,6 Sekunden betragen. Schließlich wird ĂŒberprĂŒft, wie die Uhr nach der TemperaturĂ€nderung ihren Gang bei 23 °C wieder aufnimmt. In einer ausgewĂ€hlten PrĂŒflage darf sich dieser Gang vom vor der Temperaturfahrt gemessenen mittleren Gang in dieser Lage nicht mehr als +/– 5 Sekunden pro Tag unterscheiden.

Bei Chronographenwerken wird zusĂ€tzlich der Gangunterschied bei mitlaufender und ausgeschalteter Stoppfunktion ĂŒberprĂŒft.

Alle Gangmessungen werden ohne Zeitwaage durchgefĂŒhrt, d. h. es wird nach jeweils 24 Stunden auf einem PrĂŒfzifferblatt die Uhrzeit direkt abgelesen. Die gesamte ChronometerprĂŒfung nimmt 15 Tage in Anspruch.

FĂŒr Quarz-Chronometer liegt eine internationale Norm (ISO) bisher nicht vor. Die Anforderungen des Schweizer und des deutschen Normensystems (siehe etwa DIN-Norm 8319, Teil 2 von 1978) sind mittlerweile durch die technischen Möglichkeiten der Serienproduktion ĂŒberholt. Die Schweizer PrĂŒfstelle C.O.S.C. hat aus diesem Grund im Jahre 2001 fĂŒr die eigene PrĂŒfpraxis neue Kriterien formuliert, die verschĂ€rfte Anforderungen an ein Quarz-Chronometerwerk stellen. Im Jahr 2013 wurden diese PrĂŒfvorschriften nochmals ĂŒberarbeitet. Die PrĂŒfkriterien sind so ausgelegt, dass Quarzwerke ohne eine spezielle Temperaturkompensation die PrĂŒfung nicht bestehen können.

Bei Sinn verwenden wir in unseren Modellen UX und 434 thermokompensierte ETA-Werke mit einer Quarzfrequenz von etwas ĂŒber 32 kHz. Quarzwerke, die eine noch höhere Ganggenauigkeit besitzen, sind zwar in Form von Mega-Hertz-Schwingern technisch möglich, wurden aber wegen des hohen Stromverbrauchs und der hohen Herstellungskosten nur vorĂŒbergehend und in geringen StĂŒckzahlen hergestellt.

Die von uns verwendeten ETA-Quarzwerke sind auf Grund ihrer Temperaturkompensation etwa zwanzigmal genauer als ein auf Raumtemperatur reguliertes, konventionelles Quarzwerk und stellen die zurzeit genauesten autonom laufenden Armbanduhrwerke dar.

D3-System

Bei unseren Uhren mit D3-System werden die DrĂŒckerstifte und Kronenwellen direkt in einer feingeschlichteten GehĂ€usebohrung gefĂŒhrt und so nahtlos gegen das GehĂ€use abgedichtet (D3 = direkt doppelt dichtend).

Bei konventionellen Konstruktionen werden DrĂŒckerstift und Kronenwelle mittels einer in die GehĂ€usebohrung eingepressten HĂŒlse, dem sogenannten Tubus, gefĂŒhrt. Die notwendige Tubusabdichtung stellt eine zusĂ€tzliche Quelle fĂŒr Gasdiffusionen und ein zusĂ€tzliches Dichtrisiko dar (siehe Ar-Trockenhaltetechnik).

Bei unseren TechnologietrĂ€gern UX und U1000 prĂ€sentieren wir ĂŒber das D3-System hinaus eine Kronenverschraubung. Im Unterschied zu konventionellen Verschraubungen, die auf den oben erwĂ€hnten durchgĂ€ngigen Kronentubus zurĂŒckgreifen, arbeitet diese spezielle Lösung mit einem massiven Gewindering, der keine GehĂ€usedurchfĂŒhrung darstellt und damit auch keinerlei Abdichtung bedarf.


Schnitt durch einen D3-DrĂŒcker.



D3-Kronensystem mit Verschraubung.

Damaszener-Stahl

Ein Verbundwerkstoff aus zwei verschiedenen Stahlsorten. Die Besonderheit dieses Werkstoffs kommt nach einer OberflĂ€chenĂ€tzung zum Vorschein und zeigt sich als organisches Muster von abwechselnd helleren und dunkleren Streifen. 

In den fĂŒr einen Damaszener Stahl charakteristischen Ätzmustern spiegelt sich der geschichtete Aufbau des Werkstoffs aus mindestens zwei unterschiedlichen Stahlsorten wider. Die einzelnen Stahllagen sind feuerverschweißt und bilden eine feste Verbindung. In der traditionellen Fertigung bei Messern und Schwertern wurden dabei abwechselt harte/spröde und weichere/elastische StĂ€hle kombiniert, um die jeweiligen Vorteile von Bruchsicherheit und Schnitthaltigkeit zu verbinden. Heute werden Damaszener StĂ€hle hauptsĂ€chlich wegen der dekorativen Anmutung und der WertschĂ€tzung der handwerklichen Schmiedekunst hergestellt. 

Nach dem Verschweißen, Schmieden und HĂ€rten eines WerkstĂŒcks wird das entstandene typische Damaszener Muster im letzten Schritt durch eine OberflĂ€chenĂ€tzung sichtbar gemacht. Grundlage dafĂŒr ist, dass die beiden Stahlsorten im SĂ€urebad verschieden stark angegriffen werden. Daher tragen sich die Schichten zwischen dem bestĂ€ndigeren Stahllagen schneller ab, werden aufgeraut und nehmen einen dunkleren Grauton an. Es entsteht die typische Damast-Maserung, welche meist die Anmutung einer Holzmaserung hat, aber auch in ausgefalleneren Mustern (erzeugt zum Beispiel durch Torsion des Materials wĂ€hrend des Schmiedens) gestaltet werden kann. 

Bei dem GehĂ€usematerial unseres Modells 1800 S DAMASZENER haben wir uns fĂŒr einen Verbund von rostfreien EdelstĂ€hlen entschieden, deren KorrosionsbestĂ€ndigkeit auf dem hohen Niveau unserer sonst eingesetzten GehĂ€usestĂ€hle liegt. Die WerkstĂŒcke werden am Ende zusĂ€tzlich unserem bewĂ€hrten Verfahren der Tegimentierung unterzogen. In diesem Punkt kommt der Edelstahlverbund den traditionellen (nicht rostfreien, martensitischen) Damaszener StĂ€hlen nahe, die durch eine WĂ€rmebehandlung gehĂ€rtet werden. 

Zu erwĂ€hnen ist noch, dass das Zifferblatt unseres Modells 1800 S DAMASZENER nicht wie ĂŒblich als separates Bauteil konzipiert ist, sondern zusammen mit dem Mittelteil aus dem Vollem gefrĂ€st wird. Auf diese Weise setzt sich das Damaszener Muster des Zifferblatts auf dem gesamten GehĂ€use fort und bildet eine organische Einheit.

DIAPAL

Geeignete Wahl von Werkstoffen im Uhrwerk, die eine Schmierung mit Ölen oder Fetten ĂŒberflĂŒssig macht. Die DIAPAL-Technologie wurde von SINN zunĂ€chst als Innovation an der Schweizer Ankerhemmung eingefĂŒhrt.

DIN 8330

Auf Anregung und unter Mitarbeit von Sinn Spezialuhren diente der TESTAF kurz nach seiner Fertigstellung dem Deutschen Institut fĂŒr Normung als Grundlage zur erstmaligen Entwicklung einer Norm fĂŒr Fliegeruhren DIN 8330 Zeitmesstechnik – Fliegeruhren.

Siehe auch unter: DIN 8330 Fliegeruhren.

DNV zertifiziert Taucheruhren

DNV GL bietet technische PrĂŒf- und Zertifizierungsdienstleistungen sowie Software und unabhĂ€ngige Beratung fĂŒr die Energie-, Öl-, Gas- und maritime Industrie.

Siehe auch unter: DNV GL zertifiziert Sinn-Taucheruhren

Druckfestigkeit

Die Druckfestigkeit einer wasserdichten Uhr nach DIN beschreibt die Belastung, bis zu welchem Druck eine Uhr standhÀlt.

Bei Sinn Uhren ist die Druckfestigkeit in der Regel in Bar oder Metern Wassertiefe angegeben. 1 bar Überdruck entspricht etwa dem statischen Druck einer WassersĂ€ule von 10 Metern.

Edelstahl

Unter Edelstahl versteht man eine StahlgĂŒteklasse, welche StĂ€hle mit sehr hohem Reinheitsgrad und eng tolerierter chemischer Zusammensetzung umfasst.

Besonders wichtig fĂŒr den Uhrenbau sind rostfreie EdelstĂ€hle, das heißt StĂ€hle, die gegenĂŒber Korrosion besonders gut geschĂŒtzt sind.

Als besondere SpezialitĂ€t verwenden wir bei unseren U-Modellen einen U-Boot-Stahl, der sich durch SeewasserbestĂ€ndigkeit und höchste amagnetische GĂŒte auszeichnet.

EDR-Dichtungen

Bezeichnung fĂŒr Dichtungswerkstoffe, die sich im Vergleich zu dem herkömmlichen GehĂ€usedichtungsmaterial (Nitrilkautschuk, NBR) extrem diffusionsreduzierend verhalten. Die Diffusionsrate zwischen GehĂ€useinnerem und Außenluft wird durch diese Dichtungen auf bis zu 75 % herkömmlicher Nitril-Dichtungen reduziert.

Die so bezeichneten Werkstoffe bieten darĂŒber hinaus weitere Vorteile. Sie sind außerordentlich wetter- und alterungsbestĂ€ndig und neigen im Unterschied zu Nitrilkautschuk nicht zur Ozonrissbildung. EDR-Dichtungen sind außerdem bestĂ€ndig gegenĂŒber zahlreichen Chemikalien wie chlorierte, aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe.

Da die Alterungsprozesse im Uhrwerk maßgebend vom Mikroklima im GehĂ€use abhĂ€ngen, sind EDR-Dichtungen ein effektiver Baustein der Ar-Trockenhaltetechnik, um die Ganggenauigkeit der Uhr lĂ€ngerfristig sicherzustellen.


Einsatzzeitmesser

Einsatzzeitmesser sind rein auf die Funktion ihres Einsatzes hin entwickelte Uhren. Sie zeichnen sich immer durch hervorragende Ablesbarkeit aus. Das heißt: Die Form folgt immer der Funktion und Handhabung.


Der legendĂ€re EZM1 begrĂŒndete die erfolgreiche Reihe der Einsatzzeitmesser.

End of Life (E.O.L.) Funktion
Eine Quarzuhr ist auf die permanente Bereitstellung elektrischer Energie angewiesen. Damit die Uhr nicht unvermittelt stehenbleibt, wenn diese Antriebsenergie erschöpft ist, sind höherwertige Quarzwerke mit einer E.O.L.-Anzeige ausgestattet. Dazu gibt es verschiedene AusfĂŒhrungsformen. In der hĂ€ufigsten Form findet der Schrittschaltvorgang des Sekundenzeigers nicht mehr im Sekundentakt statt, sondern er pausiert fĂŒr z. B. vier Sekunden, um anschließend in einem einzigen Schritt vier Sekunden zu ĂŒberstreichen. Diese visuell auffĂ€llige Zeigerbewegung zeigt an, dass bei der Uhr ein Batteriewechsel (bzw. eine Aufladung) erforderlich ist.
Die Anzeige beginnt ca. 14 Tage vor dem Stillstand der Uhr. Bei den Modellen mit HYDRO-Technologie kann sich diese Zeit um einige Tage verkĂŒrzen.

Entspiegelung

Trifft Licht auf eine GlasflĂ€che, so findet dort eine Aufspaltung in zwei Teile statt: der eine Teil wird als Reflex zurĂŒckgeworfen, der andere geht durch das Glas hindurch. Die Reflexionen sind fĂŒr die Ablesbarkeit der Uhr Ă€ußerst störend. Sie reduzieren sowohl die LichtdurchlĂ€ssigkeit des Glases als auch die Klarheit des Bildes. Lichtschleier und Reflexbilder können bei unentspiegelten GlĂ€sern unter UmstĂ€nden dominanter wirken als das eigentliche Zifferblatt.

Die Entspiegelung von GlĂ€sern beruht im Prinzip auf einer sehr dĂŒnnen Beschichtung mit einem geeigneten durchsichtigen Fremdmaterial. Diese Schicht wird ĂŒblicherweise auf die zu entspiegelnden GlĂ€ser im Vakuum aufgedampft. Dadurch findet die gerade erwĂ€hnte Aufspaltung des Lichtes nicht nur an der GlasoberflĂ€che, sondern zusĂ€tzlich an der OberflĂ€che der dĂŒnnen Entspiegelungsschicht statt. Der dort reflektierte Anteil ĂŒberlagert sich mit dem vom Glas reflektierten Licht. Die Schichtdicke ist nun so bemessen, dass sich die beiden an den verschiedenen OberflĂ€chen reflektierten Lichtanteile durch â€șdestruktive Interferenzâ€č gegenseitig auslöschen. Destruktive Interferenz bedeutet vereinfacht gesagt, dass zwei Wellen, die so zueinander verschoben sind, dass immer der Wellenberg der einen Welle auf ein Wellental der anderen Welle trifft, sich gegenseitig auslöschen. Eine solche Verschiebung entsteht, weil das an der GlasoberflĂ€che reflektierte Licht, bevor es zur Überlagerung kommt, einen etwas weiteren Weg zurĂŒcklegen muss als das an der SchichtoberflĂ€che reflektierte. Voraussetzung fĂŒr die Auslöschung ist außerdem, dass beide Wellen die gleiche Amplitude besitzen. Um einen Entspiegelungseffekt bei verschiedenen WellenlĂ€ngen (Farben) des Tageslichtes zu realisieren, bedarf es einer Mehrfachbeschichtung mit verschieden Schichtarten und -dicken.

Bei Sinn werden SaphirkristalldeckglÀser stets entspiegelt, um eine optimale Ablesbarkeit zu garantieren. Um die ZifferblÀtter farbgetreu erscheinen zu lassen, werden zudem möglichst farbneutrale Entspiegelungsschichten angestrebt, die sich mit einer prÀzis gesteuerten Beschichtungstechnologie herstellen lassen.

Epilam

DĂŒnne Schicht aus einem perfluorierten Kunststoff (zum Beispiel Teflon), die auf einige Teile der Hemmung aufgetragen wird, um das Uhrenöl am Zerfließen zu hindern. Ein Epilam wirkt ölabweisend.

EZM

Sinn-Markenname fĂŒr Einsatzzeitmesser.

Fliegendes Federhaus

Einseitig gelagertes Federhaus.

Fliegerdrehring

Ein grundsÀtzlich beidseitig drehbarer, eventuell minutenweise rastender Drehring.

Neben der Hauptmarkierung kann eine Minuteneinteilung im Uhrzeigersinn oder Gegenuhrzeigersinn (Count-Down-ZĂ€hlung) aufgebracht sein. Ein Fliegerdrehring muss mit Handschuhen bedienbar sein. Im Rahmen des TESTAF ist ein beidseitig drehbarer Drehring mit mindestens einer nachleuchtenden Markierung sowohl fĂŒr den Flugbetrieb nach Sichtflugregeln als auch nach Instrumentenflugregeln zwingend vorgeschrieben.

Fliegeruhren

Der Ausdruck Fliegeruhr wird in der Literatur und von den Uhrenherstellern uneinheitlich und unscharf verwendet. Nach dem allgemeinen VerstĂ€ndnis ist eine Fliegeruhr durch gewisse traditionelle Gestaltungsmerkmale bestimmt, wie ein schwarz-weißes Zifferblatt mit markanter, dreiecksförmiger 12 Uhr-Markierung.

Auch bei SINN wird fĂŒr Fliegeruhren eine möglichst klare Ablesbarkeit realisiert. Außerdem mĂŒssen, insbesondere die SaphirkristallglĂ€ser aller SINN-Fliegeruhren, unterdrucksicher bis 0,2 bar sein. Dies entspricht einer Flughöhe von ca. 12.000 m.

FĂŒr den professionellen Einsatz von Armbanduhren im Flugbetrieb hat das Fluglabor der FH Aachen auf Initiative von Sinn Spezialuhren einen Technischen Standard ( TESTAF) vorgelegt, der einen prĂ€zisen Anforderungskatalog enthĂ€lt und eine entsprechende Zertifizierungspraxis regelt. Die ersten nach TESTAF zertifizierten Uhren waren die SINN-Chronographen EZM10 TESTAF, 103 Ti UTC TESTAF, 103 Ti TESTAF. 2013 folgten die Fliegeruhren 857 UTC TESTAF und 857 UTC TESTAF LH Cargo sowie 2014 der EZM 9 TESTAF.

Auf Anregung und unter Mitarbeit von Sinn Spezialuhren diente der TESTAF kurz nach seiner Fertigstellung dem Deutschen Institut fĂŒr Normung zur erstmaligen Entwicklung einer neuen Norm fĂŒr Fliegeruhren (DIN 8330-1 / DIN 8330-2).

Fluoreszenz

Das den Tagesleuchtfarben zugrundeliegende PhÀnomen der Lumineszenz.

Gewöhnliche Farben reflektieren einen Teil des auf sie einfallenden Sonnen- bzw. Kunstlichts und sind dadurch fĂŒr das Auge sichtbar. Tagesleuchtfarben hingegen senden zusĂ€tzlich zur einfachen Reflexion Licht aus, das diesen Farben eine typische Leuchtkraft verleiht. Aus dem Alltag sind vor allem Textmarkierstifte bekannt, die diesen Effekt ausnutzen.

Das zusÀtzliche Licht strahlen fluoreszierende Farben nur solange ab, wie sie einer Lichtquelle ausgesetzt sind. Winzige Nachleuchteffekte (im Bereich von Millionstel Sekunden), die auch bei Fluoreszenz vorkommen, werden vom Auge nicht wahrgenommen. Dagegen beruhen Nachleuchtfarben, mit denen ZifferblÀtter, Zeiger oder Leuchtdreiecke bei Dunkelheit erkennbar gemacht werden, auf dem Effekt der Phosphoreszenz.

galvanisieren

Elektrolytisches Abscheiden von metallischen dĂŒnnen Schichten zum Zweck der dekorativen Veredelung von OberflĂ€chen oder zum Schutz vor Korrosion.

Beim Galvanisieren wird ein elektrisch leitendes (ggf. leitfĂ€hig gemachtes) WerkstĂŒck mit der dĂŒnnen Schicht eines Fremdmaterials ĂŒberzogen. Dies geschieht in einem speziellen Tauchbad und mit Hilfe von elektrischem Stromfluss. Schichten aus Kupfer, Nickel, Silber oder Gold werden mit Hilfe der entsprechenden Metallsalze (Kupfer-, Nickel-, Silbersalze) auf elektrolytischem Wege hergestellt. Zum Herstellen von glĂ€nzenden ChromĂŒberzĂŒgen verwendet man hingegen schwefelsaure Lösungen von ChromsĂ€ureanhydrid.

Löst man z. B. ein Silbersalz in Wasser und leitet durch diese Lösung einen elektrischen Strom, so wandern die vom Silbersalz gelieferten Silberionen zur Kathode (Minuspol) der Stromquelle und lagern sich dort (nach ihrer „Reduktion“) als neutrale Silberatome ab. Die zu galvanisierenden GegenstĂ€nde werden daher mit dem Minuspol der Stromquelle verbunden, d.h. als Kathode in die wĂ€ssrige Lösung eingetaucht. Je lĂ€nger man eine solche Tauchbadbehandlung durchfĂŒhrt, desto dicker wird die galvanisch aufgebaute Beschichtung.

Um die Ionen-Konzentration in der Lösung konstant zu halten, wird zusÀtzlich eine Anode (Pluspol bzw. Target) aus dem Beschichtungsmaterial (z. B. Silber) verwendet. Sie löst sich wÀhrend des Galvanisierens allmÀhlich auf und muss daher von Zeit zu Zeit ersetzt werden.

Gewöhnliche galvanische Schichten sind relativ weich und damit empfindlich gegenĂŒber Kratzern oder StĂ¶ĂŸen. Es gibt aber auch Verfahren, mit denen Vergoldungen OberflĂ€chenhĂ€rten von bis zu 380 HV erreichen. Wir setzen galvanisch aufgebrachte Schichten vorrangig zur Veredelung von ZifferblĂ€ttern und Innendrehringen ein. Hier zeichnet sich das Verfahren gegenĂŒber einer Lackierung durch höchste dekorative Brillanz und durch eine außerordentliche UV-FarbbestĂ€ndigkeit (AlterungsbestĂ€ndigkeit) aus.

Galvanoformen

Urformendes Fertigungsverfahren, mit dem komplexe plastische OberflĂ€chenstrukturen hochprĂ€zise realisiert werden können. 

Als urformendes Fertigungsverfahren beginnt die Galvanoformung mit der Herstellung einer Urform, vergleichbar mit der Herstellung einer Goldgussform fĂŒr die serielle Schmuckfertigung. 

Insbesondere mit Hilfe der modernen Lasertechnologie lassen sich komplexe, feinst strukturierte Urformen erschaffen. Das Verfahren erlaubt an dieser Stelle eine Genauigkeit der OberflĂ€chenstruktur der Urform im Nanometerbereich. 

Im nĂ€chsten Schritt wird aus dieser Urform die fĂŒr die Fertigung des Endproduktes entsprechende Zahl von Kunststoff-Negativformen gewonnen. Dies geschieht beispielsweise mit Hilfe des Kunststoff-Spritzgussverfahrens, bei der die Urform das Werkzeug bildet. Die einst aufwĂ€ndig erstellte OberflĂ€che der Urform wird auf diese Weise zu sogenannten verlorenen Formen vervielfĂ€ltigt, mit im Vergleich zur ursprĂŒnglichen Herstellung viel geringerem Aufwand. Der Verlust an PrĂ€zision, beim Übergang von der Urform auf die Negativ-Fertigungsformen, liegt mit 100-200 Nanometern weit unterhalb der visuell erkennbaren Unterschiede. Ein wahrnehmbarer Verlust tritt also nicht auf, und darin liegt die besondere StĂ€rke des Verfahrens. 

Es folgt eine DĂŒnnschichtapplikation, beispielsweise ĂŒber PVD-Verfahren, auf die OberflĂ€che der Kunststoff-Negativform, welche diese elektrisch leitend macht. 

Im nĂ€chsten Schritt kommt nun die Galvanik zum Einsatz. Die leitend gemachten Kunststoffformen werden als Anode in einen galvanischen Prozess geschaltet, bei dem sich das Kathodenmaterial (z. B. Kupfer) auf der OberflĂ€che der Kunststoffformen abschneidet und damit die Negativform allmĂ€hlich auffĂŒllt. Das abgeschiedene Material wird damit zum Endprodukt. 

Der im galvanischen Prozess reliefbildende Aufbau des Endprodukts zeichnet ebenfalls die feinste OberflĂ€chenstruktur der Formen getreu nach. Aus dem Kathodenmaterial bilden sich daher letztlich hochprĂ€zise metallische Kopien der Urform heraus. 

Im letzten Schritt werden die Kunststoffformen chemisch aufgelöst und gehen damit im Fertigungsprozess verloren. Das Endprodukt des Verfahrens wird damit freigestellt. Es können dekorative Beschichtungen folgen, um das Produkt final zu veredeln. 

Das Verfahren eignet sich hervorragend zur Herstellung von komplexen und feinstrukturierten Relief-ZifferblĂ€ttern. Insbesondere hat man die Freiheit, kleine TeilflĂ€chen mit ganz unterschiedlichen FeinstoberflĂ€chenmerkmalen zu fertigen, da die ĂŒblichen Begrenzungen des mechanischen Werkzeugeinsatzes hier entfallen.

Das Relief-Zifferblatt unseres Modells 1746 Heimat wurde mit Hilfe dieses hier beschriebenen Verfahrens gefertigt. Es weist entsprechend feingezeichnete Details auf und unterschiedlich strukturierte DetailflĂ€chen von seidenmatt bis poliert. Die letzte Veredlung erhĂ€lt es mit einem dĂŒnnen Überzug aus Rhodium.

Glucydur

Bezeichnung fĂŒr eine Berylliumbronze, die als Werkstoff fĂŒr den Unruhreif einer chronometerfĂ€higen (siehe Chronometer) Hemmung geeignet ist.

Gewöhnliche metallische Werkstoffe, die im Uhrwerkebau Einsatz finden, wie Stahl oder Messing, dehnen sich bei Temperaturanstieg so stark aus, dass sich das TrĂ€gheitsmoment des Unruhreifs (siehe Unruh) dadurch deutlich verĂ€ndern wĂŒrde. Dies wirkt sich unmittelbar auf den Gang der Uhr aus. Aus diesem Grund wird bei hochwertigen Schwingsystemen der Unruhreif aus Berylliumbronze gefertigt. Der dabei noch auftretende Temperaturfehler wird von einer Spiralfeder aus Nivarox mitkompensiert.

Andere Möglichkeiten fĂŒr die Werkstoffwahl des Unruhreifs sind technische Keramiken. Wegen der aufwendigen Verarbeitung sind sie aber auf dem Markt sehr selten zu finden.

GMT

Greenwich Mean Time. Die astronomisch definierte Ortszeit in Greenwich, welche als Weltzeit festgelegt wurde.

Die GMT verdankt ihre Entstehung der sogenannten Meridiankonferenz vom 1. Oktober 1884 in Washington. Damals beschlossen 25 LÀnder der Erde eine verbindliche Zeitzonenregelung, um vor allem dem internationalen Schiffsverkehr eine sinnvolle Hilfestellung zu geben. Seitdem ist die Welt in 24 Zeitzonen unterteilt; benachbarte Zonen unterscheiden sich (abgesehen von wenigen Ausnahmeregelungen) genau um eine Stunde. Der Nullmeridian verlÀuft durch Greenwich (bei London). Diese Zeitzone wurde als einheitliche Weltzeit, GMT oder Greenwich-Time definiert.

Da die einzelnen Zeitzonen als astronomische Ortszeiten definiert werden, handelt es sich bei der GMT im Unterschied zur UTC um eine astronomisch verankerte Zeit. Die Sekunde wird als der 86.400ste Bruchteil des mittleren Sonnentages festgelegt, 12.00 Uhr durch den Sonnenhöchststand. Vom Nullmeridian nach Westen und nach Osten gehend sind die Meridiane aufsteigend nummeriert, bis zum 180. LÀngenkreis. Der 180. LÀngengrad trennt die beiden Tage voneinander, weshalb er Datumsgrenze genannt wird.

Faktisch hĂ€lt man sich nicht an diese theoretische Zoneneinteilung. WĂ€hrend z. B. Russland in mehrere Zeitzonen unterteilt ist, verwendet China nur eine einzige Zone, obwohl sich dieses Land ĂŒber ca. 60 LĂ€ngengrade ausdehnt. Es ist auch eine politische Entscheidung, in welcher Zeitzone ein Land liegt und ob es mehrere Zeitzonen beinhaltet.

Bei Uhren ist die Bezeichnung GMT oder UTC der Hinweis darauf, dass eine zweite Zeitzone abgelesen werden kann

Goldbronze 125

Goldbronze 125 (CuSn7Au12.5) ist eine von Sinn entwickelte und patentierte Bronzelegierung, welche zu einem Achtel aus Gold besteht. Die in einem mehrstufigen Legierungsprozess entstehende Goldbronze weist einen außergewöhnlich hohen Reinheitsgrad auf.

Klassische Bronze ist eine Kupfer-Zinn- Legierung (z. B. CuSn8), welche mit einem breiten Spektrum an ZusĂ€tzen versehen ist. Übliche Beimengungen und Verunreinigungen, wie beispielsweise Blei, Cadmium und Nickel, welche in der DIN-Norm DIN EN 12163 fĂŒr Kupfer-Zinn-Legierungen zulĂ€ssig sind, liegen bei der Goldbronze 125 unter der Nachweisgrenze von 0,002%. FĂŒr beispielsweise Nickel liegt damit der Gehalt um Faktor 100 unter dem zulĂ€ssigen Normwert der klassischen Bronze CuSn8.

Aus dem besonderen Reinheitsgrad ergibt sich im Vergleich zu herkömmlichen Bronzelegierungen eine verbesserte HauvertrĂ€glichkeit sowie eine gesteigerte KorrosionsbestĂ€ndigkeit gegenĂŒber Seewasser. Der Tendenz zu chemischen Reaktionen wird bei der amagnetischen Goldbronze 125 durch eine Veredelung mit zulegiertem Goldanteilen entgegengewirkt. Goldbronze 125 entwickelt durch Oxidation zwar weiterhin eine Abdunklung der OberflĂ€che, auch Patina genannt, jedoch wird durch den Legierungsbestandteil Gold eine höhere ReaktionstrĂ€gheit gegenĂŒber UmwelteinflĂŒssen erzielt als bei gewöhnlicher Bronze (CuSn8). Die erwĂ€hnte Abdunklung der OberflĂ€che lĂ€sst sich, sofern gewĂŒnscht, bis zu einem gewissen Oxidationsgrad der OberflĂ€che mit einem Goldbronze-Pflegetuch wieder entfernen.

Goldbronze 125 ist eine eingetragene Marke.


Bei unseren Modellen T50 GBDR und T50 GOLDBRONZE setzen wir unsere Goldbronze 125 ein.

Hemmung

Der Teilmechanismus eines Uhrwerks, der ein unkontrolliertes Ablaufen des unter Spannung stehenden RĂ€derwerks periodisch hemmt, so dass ein gleichmĂ€ĂŸiger Gang zustande kommt.

Zugleich liefert die Hemmung auch neue Energie an das Schwingsystem (Spiralfeder), wodurch die unvermeidlichen Reibungsverluste ausgeglichen werden. Moderne Armbanduhren enthalten in aller Regel die Schweizer Ankerhemmung (DIAPAL). Sie besteht aus dem Zusammenspiel eines Ankers mit einem Ankerrad. Das Ankerrad steht unmittelbar mit dem Sekundenrad im Eingriff, auf dessen Welle der Sekundenzeiger aufgesteckt ist. Der Anker wird von der hin- und herschwingenden Unruh in ein ebenfalls gleichmĂ€ĂŸiges Hin- und Herkippen versetzt. Dadurch greift er mit seinen Rubin-Paletten periodisch in das Ankerrad ein, blockiert seine Drehung fĂŒr kurze Zeit und gibt sie fĂŒr kurze Zeit (wĂ€hrend des Hin- und Herkippens) wieder frei. In einer Sekunde ergeben sich dabei (bei einer Halbschwingungszahl von 28.800/h) acht kleine Schritte des Sekundenzeigers.

Die Schweizer Ankerhemmung ist als Konstruktion hochbewĂ€hrt. Sie bedarf allerdings zu ihrer einwandfreien Funktion der Schmierung. Die Alterung des Öls macht sich an der Hemmung besonders deutlich bemerkbar. Daher wurde bei Sinn die DIAPAL-Technik entwickelt. Sie ermöglicht eine ölfrei arbeitende Hemmung.

Hybridkeramik
Verbundsystem aus Keramik und Polymer.

Werkstoffe wie Keramiken oder Kunststoffe haben gewöhnlich ihre festen Einsatzbereiche, die sowohl mit den besonderen StĂ€rken als auch mit den Verarbeitungsmöglichkeiten der jeweiligen Materialien verbunden sind. Keramiken beispielsweise sind außerordentlich hart, kratzfest und chemisch bestĂ€ndig, wĂ€hrend Kunststoffe besonders schlagzĂ€h und elastisch gestaltet werden können und eine einfachere Fertigungsmöglichkeit durch Spritzgussverfahren besitzen.

In Hybridwerkstoffen werden Eigenschaften verschiedener Werkstoffe miteinander vereint. Eine Hybridkeramik ist ein solcher Verbundwerkstoff und besitzt eine Struktur, bei der sich Polymer (darunter versteht man makromolekulare Stoffe mit atomaren Wiederholeinheiten) und Keramik gegenseitig durchdringen. Eine Hybridkeramik im engeren Sinne erhÀlt man, indem ein porös gesinterter Keramikkörper mit einem Polymer unter Druck und Hitze infiltriert wird. Im weiteren Sinne werden aber auch feinste Keramikpulver, die durch ein Polymer wieder zu einem festen Werkstoff gebunden werden, als Hybridkeramik aufgefasst. Gerade im zuletzt genannten Fall erhÀlt die an sich spröde Keramik dabei etwas von der ElastizitÀt eines Polymers und kann zudem im Rahmen der Spritzgusstechnologie verarbeitet werden.

Leuchtelemente, die im Uhrenbau eingesetzt werden, können in mehrfacher Hinsicht von Hybridkeramiken profitieren (siehe Leuchtfarbe und Leuchtelemente).
HYDRO

Verspiegelungsfreie Ablesbarkeit unter Wasser aus jedem Winkel, absolute Beschlagsicherheit und Druckfestigkeit fĂŒr jede erreichbare Tauchtiefe. Diese unschlagbaren Vorteile bieten unsere mit der HYDRO-Technologie ausgestatteten Taucheruhren.

HĂ€rte

Als HĂ€rte bezeichnet man den Widerstand, den ein Körper dem Eindringen eines anderen entgegensetzt. 

Die Mohs-HĂ€rte-Skala in der jedes Mineral vom folgenden geritzt wird: 

MineralFormelRitzhÀrte nach Mohs
TalkMg3(Si4O10/(OH)2)1
GipsCaSO42H2O2
CalcitCaCO33
FlussspatCaF24
ApatitCa5((PO4)3/(F,Cl,OH))5
FeldspatKAlSi3O86
QuartzSiO27
TopasAl2(SiO4/F2)8
SaphirAl2O39
DiamantC
10

Die HĂ€rte wird mit verschiedenen Verfahren gemessen, auf die mit verschiedenen Skalenbezeichnungen („Vickers“, „Rockwell“ usw.) hingewiesen wird. FĂŒr viele Zwecke begnĂŒgte man sich frĂŒher mit der Mohs-HĂ€rte-Skala (siehe oben). Sie ist allerdings sehr grob, da der gesamte HĂ€rtebereich mit Werten zwischen 1 bis 10 abgebildet wird. Am gebrĂ€uchlichsten sind heute die HĂ€rteprĂŒfverfahren nach Vickers, Rockwell und Brinell. Dies sind sĂ€mtliche Eindringverfahren, bei denen ein kleiner Testkörper (zum Beispiel eine Diamantpyramide) in die zu vermessende OberflĂ€che mit einer definierten Kraft eingedrĂŒckt wird. Aus der Tiefe bzw. FlĂ€che des entstehenden Eindrucks lĂ€sst sich die HĂ€rte bestimmen. Eine der ersten Formen der HĂ€rtemessung stellt die oben erwĂ€hnte Mohs-HĂ€rte-Skala dar. Bei dieser handelt es sich um eine relative RitzhĂ€rte-Skala, eingefĂŒhrt vom Mineralogen Friedrich Mohs (1773 bis 1839). Die HĂ€rteskala nach Mohs ist eine relative HĂ€rteskala von 1 bis 10, welche speziell fĂŒr die Bestimmung von Mineralien eingefĂŒhrt wurde. Die Skala beruht auf folgender Regel: Wenn sich zwei Mineralien nicht gegenseitig ritzen, besitzen sie die gleiche HĂ€rte. LĂ€sst sich ein Mineral von einem Mineral der Skala nicht ritzen, wird aber von dem nĂ€chsthĂ€rteren Mineral geritzt, so liegt seine Mohs-HĂ€rte zwischen den beiden HĂ€rtezahlen der betroffenen Mineralien. Am oberen Ende der Skala befindet sich der Diamant mit dem Wert 10, am anderen Ende der Talk.

Verglichen mit der VickershÀrte erweist sich die Mohs-HÀrte als ungenau und nicht linear. Der HÀrteunterschied zwischen Korund und Diamant betrÀgt bis zu 8.000 Vickers. In der Mohs-HÀrte-Skala hat dieser HÀrteunterschied den Wert 1. Dagegen sind Mineralien, deren VickershÀrte viel nÀher beieinander liegen, wie etwa Quarz und Korund, auf der Mohs-Skala zwei Punkte voneinander entfernt.

Die Mohs-HĂ€rte wird aus diesem Grund fĂŒr werkstoffkundliche Angaben nicht benutzt. Sie ist aber eine praktische Hilfe bei der Bestimmung von Mineralien.

Bei der VickershĂ€rte handelt es sich um eine sehr gebrĂ€uchliche Angabe fĂŒr die HĂ€rte eines Werkstoffes. Das zugehörige Messverfahren schreibt vor, eine kleine Diamantpyramide unter verschiedenen PrĂŒflasten in den PrĂŒfkörper einzudrĂŒcken. 

Man misst jeweils die Diagonale des so erzeugten Eindrucks und bildet den Mittelwert. Daraus wird die HĂ€rte berechnet. 

Beispiele fĂŒr HĂ€rten: 

Edelstahl : ungefĂ€hr 200 bis 240 HV 

Titan Grade 2: ungefĂ€hr 210 HV 

Titan Grade 5: ungefĂ€hr 350 HV 

GehĂ€rtetes Mineralglas : ungefĂ€hr 800 bis 900 HV 

Saphirkristallglas : ungefĂ€hr 2.000 HV 

Diamant: > 4.500 bis 10.000 HV

IFR

Instrumentenflugreglen (engl. instrument flight rules).

Man unterscheidet im Flugverkehr zwischen Sichtflug- und Instrumentenflugregeln (VFR). Beim Instrumentenflug wird auf eine visuelle Orientierung (soweit möglich) zwar in der Praxis nicht verzichtet. Aber das gesamte Flugverhalten ist grundsĂ€tzlich von einer Bezugnahme auf Ă€ußere Anhaltspunkte abgelöst geregelt (mit Ausnahme der Start- und Landephase). Stattdessen basieren die Flugmanöver wĂ€hrend des Instrumentenflugs auf den Bordinstrumenten und auf der Abstimmung mit der FlugĂŒberwachung am Boden. FĂŒr InstrumentenflĂŒge muss außerdem ein detaillierter Flugplan existieren, welcher der Flugsicherung vor Abflug vorliegt. Die Navigation im Instrumentenflug erfolgt regelgemĂ€ĂŸ mit GPS oder Funkfeuer. Eine Uhr wird jedoch zur Abstimmung spezieller Verfahren, wie Holding, Procedure Turn o. Ä., eingesetzt.

Der Instrumentenflug ist wegen des Wegfalls visueller Orientierung weitgehend wetter- und tageszeitunabhĂ€ngig. Daher beruht der planmĂ€ĂŸige Ablauf des gewerblichen Flugverkehrs wesentlich auf IFR. In Europa gibt es eine Regelung, unter welchen Bedingungen der gewerbliche Flug nach IFR oder VFR durchzufĂŒhren ist. In jedem Einzelfall ist eine Freigabe der lĂ€nderspezifischen Aufsichtsbehörde einzuholen.

Im TESTAF und in der DIN 8330 werden die Anforderungen an Armbanduhren nach den Flugregeln unterschieden. FĂŒr den Instrumentenflug wird neben dem Drehring eine Chronographenfunktion gefordert, welche die AusfĂŒhrung von kurzzeitgesteuerten Flugmanövern erleichtert.

Inhibitionszyklus

Korrekturintervall bei Quarzwerken.

Um die Ganggenauigkeit von Quarzwerken zu optimieren, wurden in Laufe der Entwicklungen verschiedene Verfahren eingesetzt. FrĂŒher versuchte man den Quarz möglichst genau zu fertigen, nachzuschleifen oder durch aufgedampfte Goldschichten und nachtrĂ€glichen Laserabtrag die gewĂŒnschte Schwingfrequenz prĂ€zise einzustellen. Heute werden Quarzkristalle so geschliffen, dass zunĂ€chst ein deutlicher Vorgang des Uhrwerks resultieren wĂŒrde. Dieser Vorgang wird fĂŒr jedes einzelne Werk bei Raumtemperatur gemessen. Anschließend wird das jeweilige Werk so programmiert, dass im Zyklus von 1 bis 4 Minuten (je nach Kaliber) eine Korrektur des Vorgangs eingeleitet wird. Das Werk wird gewissermaßen kurzzeitig „angehalten“, um den Vorgang der Quarzschwingung auszugleichen.

Bei Quarz-Chronometerwerken greift zusĂ€tzlich eine Temperaturkompensation. Mit Hilfe eines Temperatursensors auf der Uhrwerksplatine wird die aktuelle Temperatur in der Uhr ermittelt und daraus ein fĂŒr diese Temperatur abgestimmter Korrekturwert errechnet. Der nach Ablauf des Inhibitionszyklus wirksam werdende Korrekturwert ist also bei Quarz-Chronometerwerken nicht mehr konstant, sondern wird laufend an die aktuelle Uhrwerkstemperatur angepasst.

Kaliber

Andere Bezeichnung fĂŒr Uhrwerk.

Meist wird der Ausdruck in Verbindung mit numerischen Uhrwerksnamen verwendet, wie zum Beispiel Kaliber ETA 7750. Im Unterschied zu den Kaliberangaben in der Waffentechnik hat die Bezeichnung Kaliber in der Uhrmacherei nichts mit der GrĂ¶ĂŸe des Uhrwerks zu tun.

Leuchtfarbe

Beschichtung fĂŒr ZifferblĂ€tter und Zeiger von Uhren, die im Dunkeln abgelesen werden sollen.

In der Vergangenheit war das radioaktive Leuchtmittel Tritium (³H) vorherrschend. Heute finden fast ausschließlich inaktive Leuchtfarben, wie Superluminova Verwendung. Diese werden durch Lichteinstrahlung aufgeladen und zeigen einen zeitlich begrenzten Nachleuchteffekt (Phosphoreszenz). Vereinzelt (EZM10 TESTAF) kommen auch Tagesleuchtfarben (Fluoreszenz) zur Anwendung.

Die wahrzunehmende Nachleuchtdauer und -intensitĂ€t von Leuchtfarbenbelegungen hĂ€ngt von zahlreichen Faktoren ab. Diese umfassen produktseitig den Aufladezustand, Typ und Konzentration sowie Körperfarbe der Leuchtpigmente, die Nach(t)leuchtfarbe und die von Gestaltung und Funktion abhĂ€ngigen FlĂ€chen und Schichtdicken. DarĂŒber hinaus ist die persönliche Wahrnehmung von der Empfindlichkeit des Auges und der individuellen Möglichkeit der Adaption an das Umgebungslicht abhĂ€ngig. Aufgrund der Vielzahl der Determinanten können allgemeine Aussagen ĂŒber das subjektiv wahrzunehmende Nachleuchten von belegten FlĂ€chen nicht getroffen werden.

Trotzdem ist dem Punkt der Farbgebung der Leuchtpigmente innerhalb unserer Modellreihen eine besondere Beachtung zu schenken. Die von uns verwendeten Körperfarben der Leuchtpigmente sind weiß, hellgrĂŒn, elfenbein und schwarz. Generell gilt, dass dunkel eingefĂ€rbte Leuchtpigmente eine niedrigere NachleuchtqualitĂ€t (IntensitĂ€t und Nachleuchtdauer) aufweisen.

Beispielhaft an der Modellreihe U1 lÀsst sich dies wie folgt darstellen:


Links: Leuchtpigmente weiß. Rechts: Leuchtpigmente schwarz.

Die im Sinn Uhren Online Shop gezeigten Nachtansichten zeigen nicht die LeuchtintensitÀt oder die genaue FarbausprÀgung. Es handelt sich um eine schematische Darstellung, die dokumentiert, welche Teile der Uhr mit Leuchtfarbe belegt sind.

Linien

LĂ€ngenmaß, mit dem traditionell der Werkdurchmesser von 

Schweizer Uhrwerken angegeben wurde bzw. wird.

Die Linie als LĂ€ngenmaß wurde als französische Maßeinheit Pariser Linie in die Schweizer Uhrenherstellung fĂŒr die Dokumentation im Rahmen des internationalen Vertriebs von Uhrwerken eingefĂŒhrt. Seitdem ist es als traditionelles Maß fĂŒr die Werkdurchmesserangabe im Gebrauch.

Eine Linie sind 2,256 mm.

Lumineszenz

Lichtabstrahlung, die ihre Ursache nicht in der temperaturspezifischen WÀrmestrahlung eines Körpers hat.

WĂ€hrend die Sonne oder die GlĂŒhwendel einer klassischen GlĂŒhbirne ihr Licht infolge einer entsprechend hohen Temperatur abgibt, kommen bei lumineszenten Substanzen andere Prozesse zum Zuge, die Licht auf „kaltem“ Wege erzeugen. Zwei fĂŒr technische Anwendungen bedeutende Varianten der Lumineszenz sind die Phosphoreszenz und die Fluoreszenz. In beiden FĂ€llen wird die „kalte“ Abstrahlung von Licht, also die Lumineszenz, durch eine geeignete Einstrahlung von Licht, Kunstlicht oder Sonnenlicht, verursacht. Die dabei jeweils zugrunde liegenden Effekte sind eng verwandt und können nur mit anspruchsvollen physikalischen Begriffen unterschieden werden. Da in der Anwendung jedoch phosphoreszierende Pigmente möglichst lange (im Bereich von Stunden) nachleuchten sollen, wĂ€hrend fluoreszierende Pigmente dies ĂŒberhaupt nicht tun, lĂ€sst sich vereinfacht sagen, dass die Tagesleuchtfarben den Effekt der Fluoreszenz darstellen, wĂ€hrend die Phosphoreszenz fĂŒr die Nachleuchteffekte steht.

Magnetfeldschutz

Gegen MagnetfeldeinflĂŒsse abschirmendes UhrengehĂ€use.

Magnetismus

KrĂ€fte, die sich im Alltag durch Anziehung bzw. Abstoßung von magnetisierten GegenstĂ€nden Ă€ußern. Mögliche Störquelle fĂŒr den Gang einer Uhr.

Magnetfelder kommen in unserer Umwelt immer hĂ€ufiger vor. WĂ€hrend das Erdmagnetfeld keine Gefahr bedeutet, können Magnetfelder von Lautsprechern, TĂŒrschließern, VerschlĂŒssen oder Ă€hnlichem eine mechanische Uhr nachhaltig in ihrem Gang stören. In einer Untersuchung von fast 1000 Uhren, die im Rahmen des hauseigenen Sinn-Kundendienstes durchgefĂŒhrt wurde, erwiesen sich ca. 60 % der Uhren als magnetisiert, davon die HĂ€lfte, also 30 %, mit starken Magnetfeldfehlern. Teilweise konnten die Gangfehler allein durch eine Entmagnetisierung behoben werden.

Die Hauptfehlerquelle fĂŒr magnetische BeeintrĂ€chtigungen des Uhrengangs liegt in einer aufmagnetisierten Nivarox- Spiralfeder, also dem taktgebenden Organ der Uhr. Zwar ist eine Nivarox-Spiralfeder den Ă€lteren Stahlfedern im Hinblick auf die Magnetfeldempfindlichkeit weit ĂŒberlegen, denn mit Hilfe von Nivarox-Federn lassen sich antimagnetische Uhren gemĂ€ĂŸ DIN 8309 bauen. Diese Forderung lĂ€ĂŸt aber im Falle einer relativ schwachen Magnetfeldexposition einen Gangfehler von +/- 30 Sekunden pro Tag zu, was u. a. unvertrĂ€glich mit Chronometernormen ist.

Mohs-HĂ€rte-Skala

siehe HĂ€rte.

NaBo

Sinn Markenzeichen als AbkĂŒrzung fĂŒr den Begriff Navigationsborduhren. Navigationsborduhren sind vorgesehen fĂŒr den Einbau im Cockpit eines Flugzeugs.

Neusilber (ARCAP)

Legierung aus Kupfer, Nickel und Zink.

Dieser Werkstoff hat wegen seines silberigen Aussehens den Namen Neusilber erhalten. Er enthÀlt kein Silber, wurde jedoch gezielt auf die Anmutung von Silber hin entwickelt.

Neusilber ist ein ausgezeichneter Werkstoff, der sich durch eine hohe Festigkeit und KorrosionsbestĂ€ndigkeit auszeichnet. Er wird traditionell im Instrumentenbau, fĂŒr Essbestecke und feinmechanische GerĂ€te eingesetzt.

Nickel (Ni)

Chemisches Element, das als silberweißes, zĂ€hes Metall vorwiegend aus Magnetkies gewonnen wird.

Nickel ist ein wichtiger Legierungsbestandteil in vielen StĂ€hlen. Der Nickelgehalt liegt dort etwa zwischen 9 und 18 %. NickelstĂ€hle sind außerordentlich hart und zĂ€h. Sie werden fĂŒr Werkzeuge und im militĂ€rischen Bereich (Panzerplatten, GeschĂŒtzrohre) eingesetzt. In Verbindung mit Chrom ergeben sich sehr korrosionsbestĂ€ndige Chrom-Nickel-StĂ€hle.

Im Kontakt mit der Haut zeigen einige Menschen allergische Reaktionen.

Nickelfreiheit und NickellÀssigkeit

Zur Vermeidung von Nickelallergien ist seit dem Jahr 2000 die Euro-Norm 1811 in deutsches Recht umgesetzt worden. Diese Norm definiert und regelt die sog. NickellÀssigkeit.

Unter der NickellĂ€ssigkeit ist ein Maß fĂŒr die Abgabe von Nickel an die Haut zu verstehen. Aufgrund dieser Nickelabgabe kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Die Norm besagt, dass auf einen Quadratzentimeter Haut innerhalb einer Woche nicht mehr als 0,5 ”g Nickel abgegeben werden darf. Dieser Grenzwert darf von keinem Produkt, welches im direkten und lĂ€ngeren Kontakt mit der Haut steht, ĂŒberschritten werden.

Die StĂ€rke der NickellĂ€ssigkeit wird nicht etwa durch den Nickelgehalt eines Metalls bestimmt, sondern durch seine KorrosionsbestĂ€ndigkeit. Nur im Zuge von Korrosionsprozessen kann Nickel in Form von Ionen oder Komplexen eine Stahlstruktur verlassen. In sehr korrosionsbestĂ€ndigen StĂ€hlen bleibt Nickel daher auch im Falle eines relativ hohen Nickelgehalts stabil im Stahl gebunden. So wird auch in der medizinischen Implantat-Technik ein nickelhaltiger Edelstahl (Gehalt 12,5 % bis 15 %) verwendet, ohne dass hierbei allergische Reaktionen beobachtet wĂŒrden. Bei Sinn verwenden wir diesen Stahl ebenfalls (DIN 1.4435). Seine NickellĂ€ssigkeit liegt um einen Faktor 50 unter dem von der EURO-Norm 1811 vorgeschriebenen Wert. Das entspricht 2 %.

Es gibt StÀhle, die einen Restnickelgehalt von weniger als 0,2 % aufweisen. Hierbei handelt es sich nur noch um die in allen rostfreien StÀhlen messbaren Verunreinigungsspuren von Nickel und nicht um einen Legierungsbestandteil. In diesem Fall sowie im Falle von Sinn speziell angebotener GehÀuseböden sprechen wir daher von nickelfreien StÀhlen, obwohl es sich genau genommen um nicht nickellegierte StÀhle handelt.

Nivarox

Metallische Legierung, aus der hochfeine Spiralfedern hergestellt werden.

Mit dieser Legierung wird das Problem der temperaturbedingten VerĂ€nderung von ElastizitĂ€t und LĂ€nge der Spiralfeder und der Unruh weitgehend gelöst. Mit zunehmender Temperatur wird eine metallische Feder eigentlich weicher und lĂ€nger, auch der Durchmesser eines metallischen Rings (Unruh) nimmt geringfĂŒgig zu. Eine solche VerĂ€nderung der Werkstoffeigenschaften wĂŒrde aber zu einem langsameren Schwingen der Unruh und damit zu einem Nachgehen der Uhr fĂŒhren. Nivarox ist die (aus nicht variabel und oxydfest abgeleitete) Bezeichnung fĂŒr die gebrĂ€uchlichste Legierungsart, aus der temperaturkompensierende (oder autokompensierende) Spiralfedern bestehen. Mit diesem Material löst man das Problem der Temperaturempfindlichkeit auf zweierlei Weise: Erstens verĂ€ndert eine Nivarox-Feder im Temperaturbereich der Chronometernormen von vornherein nur relativ wenig ihre LĂ€nge und ElastizitĂ€t. Zweitens wird der Rest an noch bestehender TemperaturabhĂ€ngigkeit zum Teil durch VorgĂ€nge im Inneren der Feder selbst kompensiert (daher auch auto-kompensierende Feder). Diese kompensierenden VorgĂ€nge beruhen auf den magnetostriktiven Eigenschaften des Nickels, einem Element, das als Legierungsbestandteil in Nivarox-Federn enthalten ist.

Die magnetostriktive Wechselwirkung kommt unter bestimmten Bedingungen in Körpern zum Tragen, die (ferro)-magnetisch sind. Solche Körper weisen in ihrem Inneren eine Magnetfeldstruktur auf, die sich nicht unbedingt als Ă€ußeres Magnetfeld zeigt, da sich die inneren Felder der magnetischen Teilgebiete („Weißsche Bezirke“) wechselseitig aufheben. Die Körper befinden sich also permanent in einem inneren Magnetisierungszustand. Entscheidend ist nun, dass die jeweils vorherrschende Magnetfeldstruktur von der Temperatur des Körpers abhĂ€ngt und eine Änderung dieser Struktur aufgrund der magnetostriktiven Wechselwirkung elastische Spannungen im Körper auftreten lĂ€sst, bzw. Körperverformungen bewirkt, welche diese Spannungen wieder neutralisieren.

Das Grundprinzip dieser Temperaturkompensation – die Verwendung ferromagnetischer Materialien – fĂŒhrt allerdings zu AnfĂ€lligkeiten gegenĂŒber Ă€ußeren MagnetfeldeinflĂŒssen, denn neben der Temperatur können natĂŒrlich auch Ă€ußere Magnetfelder den Magnetisierungszustand der Feder Ă€ndern und damit ihre ElastizitĂ€t. Dies kann zu erheblichen Gangabweichungen fĂŒhren, unter UmstĂ€nden sogar zum Stillstand der Uhr (siehe Magnetismus).

Orientierungszeiger

24-Stunden-Zeiger, der zur Bestimmung der Himmelsrichtung als Richtungspfeil geformt ist.

Zur groben Bestimmung der Himmelrichtung bei Kenntnis des aktuellen Sonnenstandes erleichtert ein 24-Stunden-Zeiger, der synchron zum 12-Stunden-Zeiger lĂ€uft, das Vorgehen. Befindet man sich auf der Nordhalbkugel, richtet das Zifferblatt horizontal aus und dreht die Uhr so, dass der 12-Stunden-Zeiger (ohne Sommerzeitverstellung!) auf die Sonne weist, dann zeigt der 24-Stunden-Zeiger nach Norden. Auf der SĂŒdhalbkugel ist Nord gegen SĂŒd zu vertauschen.

Zu beachten ist, daß je nach Jahreszeit, Breiten- und LĂ€ngenkreis Abweichungen der ermittelten Richtung von der geographischen Nordrichtung von bis zu 25° möglich sind.

Phosphoreszenz

Das den Nachleuchtfarben zugrundeliegende PhÀnomen der Lumineszenz.

Gewöhnliche Farben reflektieren einen Teil des auf sie einfallenden Sonnen- bzw. Kunstlichts und sind dadurch fĂŒr das Auge sichtbar. Die in phosphoreszierende Farben eingelagerten Leuchtpigmente werden durch Lichteinstrahlung energetisch aufgeladen und können daraufhin fĂŒr viele Stunden selbst als Lichtquelle arbeiten. Dieser Effekt wird zum Beispiel ausgenutzt, um Rettungswege in GebĂ€uden bei Stromausfall erkennbar zu halten oder Zeiger und Ziffern einer Uhr in der Dunkelheit noch ablesbar zu gestalten. Die Phosphoreszenz beruht nicht auf RadioaktivitĂ€t. Die eingesetzten Materialien sind zudem ungiftig und verlieren im Unterschied zu radioaktiven Leuchtfarben auch langfristig ihre LeuchtfĂ€higkeit nicht. Wir verwenden Nachleuchtfarben der Marke Superluminova. Diese Leuchtfarben sind speziell fĂŒr die Anwendung in Uhren weiterentwickelt worden und werden hinsichtlich der Nachleuchtdauer und IntensitĂ€t fortlaufend verbessert.

Pulsometerskala

Die Pulsometer- bzw. AtemzĂ€hlerskala ist eine Skala mit der Basis 15. Sie erlaubt ein Ablesen der Puls-oder Atemfrequenz, wenn Sie die Zeit von 15 PulsschlĂ€gen bzw. AtemzĂŒgen stoppen. Zum Beispiel 15 SchlĂ€ge in zehn Sekunden – Puls 90 pro Minute oder 15 AtemzĂŒge in 36 Sekunden – Atemfrequenz 25 pro Minute. Dieser Messvorgang lĂ€sst sich allgemein auch zur Ermittlung von anderen Einheiten pro Minute verwenden. Sie messen die Dauer von 15 Einheiten und bekommen die Einheiten pro Minute angezeigt.



Kombinierte Pulsometer- /Tachymeterskala am Beispiel der 144 St DIAPAL

Pulsrotor

Eingetragene Wortmarke von Sinn Spezialuhren, die auf eine besondere Anzeigeform der mitlaufenden Sekunde hinweist.

Bei dem EZM 12 – dem in Zusammenarbeit mit RettungsĂ€rzten des Luftrettungsteams entwickelten Einsatzzeitmesser – arbeitet die Pulsrotor-Anzeige mit einem vierarmigen Sekundenzeiger. Dessen Gestalt ist an den Rotor eines Hubschraubers angelehnt. Durch die kreuzförmige Anordnung der vier Zeigerelemente wird eine schnellere und bedienfreie Ablesung der Pulsfrequenz ermöglicht. Bereits alle 15 Sekunden ergibt sich die Möglichkeit, eine Pulsmessung mit Hilfe des zentralen Sekundenzeigers vom 12-Uhr-Index aus bedienfrei – also ohne BetĂ€tigen eines Bedienelementes der Uhr – zu starten. Zum Ablesen der zugehörigen Pulsfrequenz dient die Pulsometerskala.

Pulvermetallurgische Herstellungsverfahren

Verfahren zur Herstellung von metallischen Fertigteilen oder Rohlingen, bei dem an Stelle von massivem Material von einem Metallpulver und einem Formwerkzeug ausgegangen wird.

Die gewöhnliche Fertigung von Metallteilen beruht auf der spanenden Bearbeitung von Halbzeugen, wie zum Beispiel von massiven Stangen oder Platten. Aus diesen Ausgangsmaterialien wird mit FrĂ€s- und Drehmaschinen das Endprodukt schrittweise herausgearbeitet. Bei einem pulvermetallurgischen Verfahren steht hingegen das Ausgangsmaterial als feines Pulver (bzw. Pulvergemisch verschiedener Metallbestandteile) zur VerfĂŒgung. Die typischen KorngrĂ¶ĂŸen liegen hierfĂŒr unterhalb von 0,5 mm. Das Pulver wird zunĂ€chst in eine Form gepresst und dabei unter so hohem Druck verdichtet, dass die Körner sich fest verklammern und in der Regel zusĂ€tzlich durch ihre intensive Reibung miteinander kaltverschweißen. Es entsteht ein sog. „GrĂŒnling“, der noch ĂŒber sichtbare Körnigkeit verfĂŒgt. Im zweiten Schritt wird der GrĂŒnling einem Sinterprozess unterzogen. Dazu wird die Temperatur in die NĂ€he des Schmelzpunktes gebracht. Überall dort, wo sich die Körner berĂŒhren, bildet sich dabei durch Diffusion von Metallatomen eine feste Verbindung zwischen den Körner heraus. Abschließend kann die verbleibende Porigkeit des WerkstĂŒcks wahlweise durch heißisostatisches Pressen, durch Eintauchen in eine Metallschmelze oder durch Warmwalzen beseitigt werden. Das Verfahren eignet sich besonders fĂŒr die Herstellung von Formteilen aus Hartmetall (wo sich dem Drehen und FrĂ€sen zu hohe WiderstĂ€nde entgegensetzen). Bei unserem Modell 1800 S Damaszener kommt das Verfahren zum Einsatz, um Stahlstreifen aus rostfreiem Damaszenerstahl herzustellen. Die fĂŒr die KorrosionsbestĂ€ndigkeit erforderlichen StahlqualitĂ€ten entziehen sich nĂ€mlich dem traditionellen Verfahren des Faltens und Feuerverschweißens

PVD

Unter der Bezeichnung PVD (Physical Vapour Deposition, deutsch: physikalische Abscheidung aus der Gasphase) fasst man bestimmte Verfahren zusammen, die zum Aufbringen von dĂŒnnen Hartstoffschichten dienen. Das Beschichtungsmaterial liegt bei diesen Verfahren zunĂ€chst als Festkörper vor, der durch Verdampfen oder ZerstĂ€uben in den gasförmigen Zustand ĂŒberfĂŒhrt wird, um sich dann auf dem Substrat ohne VerĂ€nderung seiner chemischen Zusammensetzung niederzuschlagen. Der wesentliche Vorteil dieses Verfahrens besteht in den relativ niedrigen Abscheidungstemperaturen, die ein großes Spektrum zu beschichtender Materialien zulassen.

Die OberflĂ€chenhĂ€rte von im PVD-Verfahren aufgebrachten Beschichtungen betrĂ€gt je nach Schichtvariante 2000 bis 3000 HV und liegt damit deutlich ĂŒber einer galvanisch aufgebrachten Verchromung (ca. 800 HV). Die möglichen Schichtdicken beginnen im Nanometerbereich und können bis zu einigen Mikrometern aufgebaut werden.

Nachteilig wirkt es sich aus, wenn solche dĂŒnnen Hartstoffbeschichtungen auf ungehĂ€rtete Materialien wie etwa Edelstahl oder Reintitan (180 bis 220 HV) aufgebracht werden. Aufgrund des großen HĂ€rteunterschieds zwischen der PVD-Schicht und dem Basismaterial kommt es bei StĂ¶ĂŸen und Kratzern zum sog. „Eierschaleneffekt“. Die Beschichtung bricht ein und legt das darunter befindliche andersfarbige Material frei.

Bei Sinn setzen wir PVD-Beschichtungen aus diesem Grund nur in Kombination mit unserer TEGIMENT-Technologie ein. Das harte TEGIMENT geht nicht sprungartig, sondern kontinuierlich in die GrundhĂ€rte des GehĂ€use-Edelstahls ĂŒber. Auf diese Weise wird ein Eierschaleneffekt vermieden.

Quarzuhr

Uhr, die mit einem Quarzwerk ausgestattet ist.

Quarzuhren wurden im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts erstmals konzipiert und gebaut. Auf Grundlage einer preisgĂŒnstigen Fertigungstechnik eroberten sie in den spĂ€ten 1970er-Jahren den Markt.

WÀhrend man mechanischen Armbanduhrenwerken bei der Arbeit praktisch zuschauen kann, beruht die Funktionsweise von Quarzuhren auf elektronischen VorgÀngen, die sich der unmittelbaren Anschauung weitgehend entziehen. Zwar steht im Zentrum des Quarzwerkes ebenfalls die körperliche Schwingung eines Taktgebers, nÀmlich die eines Schwingquarzes. Diese Schwingung ist jedoch zum einen so winzig und so schnell, dass sie vom Auge nicht beobachtet werden kann. Zum anderen wird der Schwingquarz in einer Kapsel gelagert, die den Schwingungsvorgang abgeschirmt in einem Schutzgas stattfinden lÀsst.

Das Grundprinzip der Quarzschwingung ist der sog. (inverse) Piezoeffekt. Darunter versteht man die bei manchen Materialien zu beobachtende Kristallverformung infolge einer angelegten elektrischen Spannung. In Uhrwerken wird ein solches piezoelektrisches Element in eine elektronische Oszillatorschaltung integriert. Diese arbeitet gewöhnlich bei einer Frequenz von etwas ĂŒber 32.000 Hz. Durch fortgesetzte Frequenzteilung wird der Sekundenschritt aus dieser hohen Frequenz abgeleitet und letztlich zur Ansteuerung eines Schrittschaltmotors herangezogen. Der Schrittschaltmotor erzeugt bei der analogen Quarzuhr ĂŒber ein RĂ€derwerk die typisch ruckartige Bewegung des Sekundenzeigers.

Quarzwerke sind wegen ihrer hohen Frequenz deutlich ganggenauer als mechanische Werke. Gewöhnliche Werke (im Unterschied zu temperaturkompensierten Chronometerwerken) zeigen eine Abweichung von wenigen Sekunden pro Woche. FĂŒr ihre Funktion sind sie auf elektrische Energie angewiesen. Mit den meist verbreiteten Knopfzellen ist diese Energieversorgung in der Regel fĂŒr ca. 2 Jahre gewĂ€hrleistet. Wie im Bereich der mechanischen Werke auch gibt es bei den Quarzwerken allerdings Sonderbauweisen, welche ihre Energie aus einem Federhaus oder einer Schwungmasse beziehen. Auch Lithium-Batterien und besonders stromsparend angesteuerte Motoren liefern deutlich lĂ€ngere Lebensdauern. Unsere Modelle UX und U50 HYDRO sind jeweils mit mindestens einer dieser Maßnahmen ausgestattet.

Komplikationen, Chronographen oder ewige Kalender sind bei Quarzuhren ohne großen Aufwand realisierbar, da sich die entsprechenden Anzeigen durch separat arbeitende Motoren bewegen und die zugehörigen Steuerungen mit Hilfe der zum Einsatz kommenden integrierten Schaltkreise leicht programmieren lassen.

Rattrapante

siehe Schleppzeiger.

Rechenschieberskala

Die Rechenschieberskala funktioniert nach dem Prinzip der logarithmischen Skaleneinteilung. Man kann damit multiplizieren und dividieren. Sie ist somit hilfreich bei Verbrauchsrechnungen, der Umrechnung von Einheiten und WĂ€hrungen sowie fĂŒr jegliche Dreisatz-Berechnungen.

Regulation

Unter der Regulation versteht man die Arbeitsschritte, mit denen eine möglichst hohe Ganggenauigkeit einer Uhr erreicht werden soll.

Auch wenn die FertigungsqualitĂ€t der ZahnrĂ€der, Lager und Zapfen entscheidend fĂŒr den stabilen Gang einer Uhr ist, werden die diesbezĂŒglichen Herstellungsschritte im Allgemeinen nicht als Teil der Regulation aufgefasst.

Die am Ende der Regulation stehende RĂŒckerkorrektur, die oft mit einer Regulation identifiziert wird, ist andererseits nur auf der Basis einer guten Gesamtregulation erfolgreich.

Die Regulation ist eine Einstellarbeit, die in vier Schritten erfolgt: Das Zentrieren der Spiralfeder, das Einstellen der Hemmung, das Auswuchten der Unruh, das Einstellen des RĂŒckers.

Bei der Regulation können neben den verschiedenen PrĂŒflagen auch Temperaturen berĂŒcksichtigt werden. Dies verlangt insbesondere die Regulation eines Chronometers.

Rhodium

Chemisches Element aus der Gruppe der Platinmetalle. 

Rhodium ist ein schwer zu gewinnendes Edelmetall, in vieler Hinsicht vergleichbar mit Platin. 

In der Schmuckherstellung wird Rhodium oft zur dekorativen Veredelung von Weißgoldlegierungen eingesetzt. 

Die OberflÀche des Relief-Zifferblatts unseres Modells 1746 Heimat ist rhodiniert und erhÀlt dadurch seinen silbrighellen Glanz

RĂŒcker / RĂŒckerkorrektur

Eine Vorrichtung, mit welcher der Gang einer Uhr eingestellt werden kann.


RĂŒckervorrichtung montiert auf Unruhkloben.

Eine RĂŒckerkorrektur verĂ€ndert die wirksame FederlĂ€nge der Spiralfeder des Schwingsystems. Bevor die Spiralfeder an ihren Ă€ußeren Befestigungspunkt stĂ¶ĂŸt, verlĂ€uft sie durch einen Spalt, der von zwei eng zusammenstehenden Stiften gebildet wird. Das FederstĂŒck zwischen Spalt und dem Ă€ußerem Befestigungspunkt ist von der freien Schwingung der Feder ausgenommen. Wird der Spalt im Zuge einer RĂŒckerkorrektur in seiner Lage verschoben, so verĂ€ndert sich daher auch die aktive FederlĂ€nge. Die Uhr geht dann je nach Richtung der Änderung schneller bzw. langsamer.

Saphirkristallglas

Ein Uhrenglas aus kĂŒnstlich gezĂŒchtetem Saphirkristall.

Saphirkristallglas besteht aus monokristallinem Aluminiumoxyd (Al2O3). Mit 2000 HV auf der Vickers HĂ€rteskala darf es als kratzfestes Uhrenglas bezeichnet werden. Es ist zudem erheblich bruchsicherer als ein Mineralglas.

SaphirkristallglÀser, hochgewölbt

Eine SpezialitÀt des anspruchsvollen Uhrenbaus.

Saphirkristall ist aufgrund seiner außerordentlichen HĂ€rte das bevorzugte Material fĂŒr hochwertige UhrenglĂ€ser. Die Herstellung von UhrenglĂ€sern aus Saphirkristall erweist sich jedoch als wesentlich anspruchsvoller als die von GlĂ€sern aus Mineral- oder Kunststoff.

Durch aufwĂ€ndige Schneid- und Schleifprozeduren werden fĂŒr unsere hochgewölbten SaphirkristallglĂ€ser bis zu fĂŒnf KrĂŒmmungsradien realisiert – eine SpezialitĂ€t, die hier kurz im Vergleich zu gewöhnlichen Glasformen verdeutlicht werden soll.

Flache SaphirkristallglĂ€ser weichen in ihrer Endgestalt nicht wesentlich von der vorausgehenden Rohlingsgestalt ab. Diese GlĂ€ser können als Scheiben direkt aus einem Zylinder geschnitten und anschließend plan poliert werden.


Schnitt durch ein flaches Saphirkristallglas.

Einfach gewölbte SaphirkristallglĂ€ser verlangen bereits einen dickeren Rohling als es der letztendlichen GlasstĂ€rke entspricht. Die Glasform wird allerdings nur durch einen einzigen Wölbungsradius gebildet, so daß der Schleifvorgang noch relativ einfach bleibt.


Schnitt durch ein gewölbtes Saphirkristallglas.

Ein hochgewölbtes Saphirkristallglas fĂŒr unsere Modellreihen 356 und 358 ist dem angebotenen Acrylglas nachgebildet und beinhaltet fĂŒnf verschiedene KrĂŒmmungsradien. Zur Herstellung der hochgewölbten Innen- und Außenform mĂŒssen daher speziell auf die vorliegenden Radien zugeschnittene Schleifwerkzeuge angefertigt werden.


Das hochgewölbte Saphirkristallglas der Modellreihen 356 und 358.

Die Rohlingsdicke des Saphirkristallglases fĂŒr unsere Modellreihen 356 und 358 betrĂ€gt rund 5 mm und ist damit um ein vielfaches höher als der Rohling eines gewöhnlichen Flachglases. Aus diesem Rohling muss zunĂ€chst die Endform herausgeschliffen und anschließend aufwendig poliert werden.


Rohling fĂŒr das Saphirkristallglas mit Andeutung des spĂ€teren Glases.

Schaltradchronograph

Chronograph, bei dem die Start-, Stopp- und RĂŒckstellfunktion mit Hilfe eines Schaltrades gesteuert wird.

Ein Schaltrad, auch SĂ€ulenrad genannt, ist ein drehbar gelagertes SĂ€gezahnrad, auf welchem mehrere SĂ€ulen im rechten Winkel errichtet sind. Es wird einteilig gefertigt, ist poliert und gehĂ€rtet. Je nach Stellung des Schaltrades ergeben sich fĂŒr die Schalthebel des Chronographenmechanismus LĂŒcken, die eine zuvor bestehende Blockade lösen können, oder der Hebel trifft auf eine SĂ€ule und wird aufgrund ihrer schrĂ€gen SeitenflĂ€chen in diesem Fall angehoben. Die Stellung des Schaltrades wird ĂŒber die erwĂ€hnte SĂ€geverzahnung an der Basis des SĂ€ulenrades verĂ€ndert.

Ein Schaltradchronograph ist herstellungstechnisch erheblich anspruchsvoller als die Fertigung der ĂŒblichen Kulissensteuerung. Daher sind diese Chronographen viel seltener zu finden.


Schleppzeiger

ZusÀtzlicher SekundenzÀhlzeiger einer Stoppuhr/eines Chronographen, der die Messung von Zwischenzeiten ermöglicht.

Bei einem Schleppzeiger-Chronographen (auch Rattrapante genannt) werden beim BetĂ€tigen des Startschalters zwei SekundenzĂ€hlzeiger in Bewegung versetzt. Die spezifische Schleppzeigerfunktion ermöglicht es nun, den zweiten („mitgeschleppten“) Zeiger separat zu stoppen, ohne die Bewegung des anderen Sekundenstoppzeigers zu beeinflussen. Auf diese Weise kann eine Zwischenzeit gestoppt werden. Man hat die Möglichkeit, durch nochmaliges BetĂ€tigen des Zwischenstoppschalters den Schleppzeiger wieder mit dem ersten Sekundenstoppzeiger zu synchronisieren.

Unsere Edition 910 JubilĂ€um verfĂŒgt ĂŒber diese besondere Funktion.

Schraubenunruh

Siehe Unruh.

Schwarze Hartstoffbeschichtung

Bei dieser Hartstoffbeschichtung handelt es sich um eine Beschichtung mit TiAlCN (Titan-Aluminium-Carbo-Nitrit) durch ein sogenanntes PVD-Verfahren. Diese Schicht weist eine HĂ€rte von ĂŒber 2000 HV auf.

Sekundenstopp

Vorrichtung zum Anhalten des Uhrwerks, um ein sekundengenaues Einstellen der Uhrzeit zu ermöglichen.

Der Sekundenstopp ist zunĂ€chst von der Stoppsekunde zu unterscheiden. Die Stoppsekunden wird vom Benutzer der Uhr durch BetĂ€tigen eines DrĂŒckers bedient und erlaubt das Abstoppen von Zeitintervallen durch eine zusĂ€tzliche Anzeige, ohne die Anzeige der aktuellen Uhrzeit dadurch zu verlieren. Diese Funktion ist den Chronographenwerken vorbehalten. Der Sekundenstopp hingegen findet sich auch bei Drei-Zeiger-Werken (Stunde, Minute, Sekunde) und wird durch Ziehen der Krone in die Stellposition ausgelöst. Ein mit der Krone verbundener Hebelmechanismus bremst die Schwingung der Unruh in der Regel direkt am Unruhreif ab und hĂ€lt so das Uhrwerk unverzĂŒglich an. Nach dem Stellen der Zeiger kann die Uhr mit Hilfe eins Zeitzeichens sekundengenau gestartet werden.

Sicherheitsdrehring

Siehe Sinn Technologie unverlierbarer Sicherheitsdrehring.

Sinn-Dichtungsfett 30-288

FĂŒr Sinn entwickeltes vollsynthetisches Spezialfett zur Applikation bei Dichtungsringen, das an den Einsatzbereich von -45 °C bis +80 °C angepasst ist.

Ein mit diesem Dichtungsfett behandelter Dichtungsring zeigt bei gleicher Verpressung und Temperatur eine erheblich niedrigere GasdurchlĂ€ssigkeitsrate als ein ungefetteter Ring. Außerdem wird die AlterungsbestĂ€ndigkeit der Dichtungen weiter erhöht.

Der Einsatz von EDR-Dichtungen wird durch das Sinn Dichtungsfett 30-288 perfektioniert. Sinn-Uhren sind durch diese Maßnahmenkombination deutlich besser gegen eindringende LuftfeuchtegeschĂŒtzt als jede konventionell abgedichtete Uhr.

Sinn-Spezialöl 66-228

Eigens fĂŒr Sinn entwickeltes, hochwertiges vollsynthetisches Spezialöl. Seine hervorragenden Eigenschaften bei niedrigen bzw. hohen Temperaturen ermöglichen den Gang der Uhr von -45 °C bis +80 °C.

Spiralfeder

Ein spiralförmig gewundener flacher Draht, welcher zusammen mit der Unruh das Schwingsystem einer mechanischen Armbanduhr bildet. In modernen Armbanduhren befindet sich in der Regel eine 12 bis 15-fach gewundene Flachspirale, d. h., sĂ€mtliche Windungen liegen in einer Ebene. Die meisten Spiralfedern bestehen außerdem aus einer metallischen Legierung mit der Bezeichnung Nivarox.

Die Spiralfeder ist mit der Drehachse der Unruh fest verbunden und liefert die abbremsenden und beschleunigenden KrĂ€fte, die erforderlich sind, um den Unruhreif gleichmĂ€ĂŸig hin- und herschwingen zu lassen. Die dabei durch Reibung verlorengehende Energie wird ĂŒber die Hemmung impulsweise zugefĂŒhrt.


Spiralfeder (hier Breguet-Spirale).

SRS

AbkĂŒrzung fĂŒr „Stopp-RĂŒck-Start“, Hinweis auf das Vorhandensein einer Flyback-Funktion bei SINN-Chronographen. 

In der Fliegerei oder im Sport stellt sich oftmals die Aufgabe, die LĂ€nge von mehreren, unmittelbar aufeinander folgenden Zeitintervallen separat (also nicht additiv) zu messen bzw. vorzugeben. Zum Beispiel muss ein Pilot zunĂ€chst 20 Sekunden in eine bestimmte Richtung fliegen und anschließend 45 Sekunden lang in eine andere. Ein gewöhnlicher Chronograph mĂŒsste fĂŒr die genannte Messaufgabe eine laufende Zeitmessung nach 20 Sekunden stoppen, dann die Stoppzeiger auf Null zurĂŒckstellen und eine neue Messung ĂŒber 45 Sekunden starten. Dabei sind zum einen drei DrĂŒckerbetĂ€tigungen erforderlich, was recht aufwendig ist. Zum anderen entsteht zwischen dem Ende der ersten und dem Beginn der nĂ€chsten Messung eine LĂŒcke von der LĂ€nge der Bedienzeit. Die SRS-Funktion hingegen erlaubt durch BetĂ€tigen des RĂŒckstelldrĂŒckers die gleichzeitige Auslösung aller drei erforderlichen Funktionen: das Stoppen der laufenden Messung, die RĂŒckstellung des Messzeigers und die erneute Auslösung einer neuen Messung. Anschaulich bedeutet dies, dass insbesondere der laufende Sekundenstoppzeiger mit einer singulĂ€ren DrĂŒckerbetĂ€tigung in die Nullstellung zurĂŒckgebracht wird, ohne dabei die Messung zu unterbrechen. Man kann von einer „RĂŒckstellung im Fluge“ sprechen, die der traditionellen Bezeichnung „Flyback“ auch zugrunde liegt. 

Unser Modell 910 SRS ist mit dieser Funktion ausgestattet.

Stoßsicherheit

Uhren, die als „stoßsicher“ bezeichnet werden dĂŒrfen, mĂŒssen seit Mitte 2017 den Anforderungen der DIN ISO 1413 genĂŒgen. Die bis dahin gĂŒltige DIN 8308 wurde im gleichen Zuge zurĂŒckgezogen.

Die DIN ISO 1413 ergĂ€nzt die Anforderungen der DIN 8308 und verschĂ€rft teilweise die PrĂŒfkriterien. FortgefĂŒhrt wird der grundlegende Gedanke, wonach eine stoßsichere Armbanduhr durch einen Fall aus 1 Meter Höhe auf einen Hartholzboden in ihrer Funktion nicht beschĂ€digt werden soll und die eventuell bleibende GangĂ€nderung sich in gewissen Grenzen hĂ€lt (+/- 60 Sekunden pro Tag).

Die DIN ISO 1413 ĂŒbertrĂ€gt wie ihre VorgĂ€ngerin DIN 8308 die VerhĂ€ltnisse des freien Falls auf einen Hammerschlag mit vorgegebener Geschwindigkeit und bestimmten Materialspezifikationen, so dass die PrĂŒfung unter genau definierten, wiederholbaren Bedingungen stattfinden kann.

Wesentliche Neuerung der DIN ISO 1413 ist die Beachtung der Zeigerstellung sowie die EinfĂŒhrung eines zusĂ€tzlichen Schlages, der hierbei auf die Krone erfolgt.

SUG

AbkĂŒrzung fĂŒr die SÄCHSISCHE UHREN-TECHNOLOGIE GMBH GLASHÜTTE i. Sa.

Die SUG ist Hersteller hochwertiger UhrengehĂ€use. Die SUG erhielt 2001 bisher als einziger deutscher UhrengehĂ€usehersteller eine Zertifizierung gemĂ€ĂŸ DIN EN ISO 9002.

Diese Norm verlangt ein hohes QualitĂ€tsmanagement, das insbesondere durch die Anwendung geeigneter PrĂŒfmittel sowie die lĂŒckenlose RĂŒckverfolgbarkeit der eingekauften Materialien sicherzustellen ist.

Ein Großteil der UhrengehĂ€use fĂŒr Sinn wird in hervorragender QualitĂ€t bei der SUG in GlashĂŒtte, Sachsen, gefertigt und trĂ€gt die Gravur SUG als Kennzeichen.

Superluminova

Nachtleuchtfarbe fĂŒr Ziffern und Zeiger, welche zu den inaktiven Leuchtfarben zĂ€hlt, d.h. nicht radioaktiv ist. Die Leuchtwirkung beruht auf dem Prinzip der Phosphoreszenz.

Superluminova benötigt daher eine Aufladung durch Ă€ußeres Licht. Um die NachleuchtkapazitĂ€t der Farbpigmente voll auszuschöpfen, muss die Farbe zuvor vollstĂ€ndig aktiviert sein. Dies geschieht bei direkter Sonneneinstrahlung nach ca. 90 Minuten. Superluminova kann beliebig oft auf- und entladen werden, ohne an SpeicherfĂ€higkeit einzubĂŒĂŸen. Ein weiterer Vorteil gegenĂŒber der radioaktiven Leuchtfarbe Tritium besteht darin, dass bei Superluminova keine altersbedingte Vergrauung oder Vergilbung eintritt.

SZ-Uhrwerk

Bezeichnung fĂŒr SINN-eigene Uhrwerkmodifikationen.

SZ01

Das SZ01 ist eine hauseigene Chronographenentwicklung. Die Entwicklung dieser Konstruktion begann im Jahr 2003.

Maßstab fĂŒr den Umbau war es, die Ablesbarkeit der Chronographenfunktion signifikant zu erhöhen. Aus diesem Grund legten wir unser Hauptaugenmerk auf die technische Realisierung eines springenden 60-Stoppminutenzeigers aus dem Zentrum. Durch diese Konstruktion ist es nun möglich, Stoppzeiten noch einfacher, schneller und genauer zu erfassen. Vorbild fĂŒr dieser Art der klaren und eindeutigen Ablesbarkeit ist das bekannte Werk Lemania 5100.


Das SZ01 kommt im Modell 717 zum Einsatz.

Unsere Neukonstruktion bringt unter dem Aspekt der Ablesbarkeit zwei Vorteile mit sich: Zum einen werden nun 60 anstelle der gewohnten 30 Minuten in einem Zeigerumlauf gezĂ€hlt, zum anderen ist die zugeordnete Minutenstoppskala ĂŒber den vollen Zifferblattdurchmesser zu sehen.

SZ02

Das SZ-Kaliber 02 ist eine aus der Entwicklung des SZ01 abgeleitete hauseigene Werkmodifikation, die durch einen dezentralen 60-Minuten-ZĂ€hler gekennzeichnet ist.


Das SZ02 wird im Modell EZM 13.1 eingesetzt.

Üblicherweise zeigt die ZĂ€hlminute der Chronographenfunktion hingegen nur mit einem 30-Minuten-ZĂ€hler an. Stoppzeiten sind bei diesen Standardkalibern schwierig zu erkennen, da die Zwischenstellungen des StundenzĂ€hlers dicht bei den Stundenindexen liegen. Nur mit Hilfe dieses Zeigers lĂ€sst sich aber die Unterscheidung zwischen einer Minutenanzeige von 0 bis 30 und 30 bis 60 treffen. Das SZ02 erlaubt eine direkte Ablesung der Minuten im gesamten Bereich von 0 bis 60 Minuten.

Das SZ02 wurde 2006 im Jahr der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland im GehĂ€use des 303 Fußballchronographen auf den Markt gebracht. Das Kaliber hat sich seitdem ausgezeichnet bewĂ€hrt und bildet die sichere Grundlage fĂŒr die perfekte Ablesbarkeit der Taucheruhr EZM 13.1.

SZ03

Das SZ03 ist eine hauseigene Entwicklung und besitzt als Besonderheit eine Anzeige der laufenden Kalenderwoche bei 6 Uhr.

In der 6052 fand das SZ03 zum ersten Mal Verwendung.

ZusĂ€tzlich verfĂŒgt dieses Uhrwerk ĂŒber eine 60-MinutenzĂ€hlung. Sie ersetzt die 30-MinutenzĂ€hlung, welche das Basiswerk kennzeichnet und ist genau wie im Falle des SINN eigenen Chronographenumbaus SZ02 dezentral bei 12 Uhr platziert.

DarĂŒber hinaus verfĂŒgt das Werk ĂŒber eine Anzeige des Datums, des Wochentags und des Monats.

Um die Kalenderwoche auf einen Blick intuitiv erfassen zu können, wurde beim SZ03 die Wochen-Skala erstmalig analog zu einer 60-Minutenanzeige gestaltet.

SZ04

Hauseigener Umbau des Taschenuhrkalibers Unitas 6498 in ein Uhrwerk mit Regulateuranzeige. 


Der REGULATEUR 6100 war die erste Uhr, in der das SZ04 zum Einsatz kam.

Eine Regulateuranzeige ist PrĂ€zisionsstanduhren nachempfunden, die zu Regulations- oder Beobachtungszwecken eine Feinminuterie mit großem Durchmesser besitzen. Aus GrĂŒnden der besseren Ablesbarkeit des Minutenzeigers arbeitet man hier mit einer dezentralen, kleinen Stunden- und Sekundenanzeige.

Die Stundenanzeige wurde aus dem Zentrum in Richtung 12 Uhr versetzt, ohne zusĂ€tzliche Reibungsverluste oder ein zusĂ€tzliches Zahnspiel einzufĂŒhren. Da das Kaliber Unitas 6498 von vornherein eine direkte „kleine Sekunden“ besitzt, ist das SZ04 die uhrwerktechnisch optimale Lösung einer Regulateuranzeige mit drei getrennt positionierten Zeigern fĂŒr Stunde, Minute, Sekunde.

SZ05


Das SZ05 wird im Modell 936 eingesetzt.

Ziel des hauseigenen Umbaus war es, die Zifferblattanzeige so zu gestalten, dass sich die Übersichtlichkeit und Ablesbarkeit deutlich erhöhen. Aus diesem Grund fokussierten wir uns bei der Konstruktion des SZ05 auf die Stoppminutenanzeige mit 60er Teilung bei 3 Uhr und die laufende Sekunde bei 9 Uhr. So entfĂ€llt das lĂ€stige Addieren der Stoppminute bei der sonst ĂŒblichen 30-Stoppminutenanzeige.

SZ06

Das SZ06 ist eine hauseigene Chronographenentwicklung.


Das SZ06 findet sich erstmals bei unserem Modell 6012 realisiert.

Es verbindet die dezentrale 60-MinutenzÀhlung (SZ02) mit einem Mondphasenindikator und einem Vollkalender.

Tachymeterskala

Mit der Tachymeterskala kann man auf einer Messstrecke von 1 km die gefahrene mittlere Geschwindigkeit ablesen. Voraussetzung ist die BetÀtigung der Stoppfunktion bei Beginn und Ende der Strecke. Nach dem gleichen Prinzip können mit der Tachymeterskala auch Meilen pro Stunde (mph) abgelesen werden.



Tachymeterskala am Beispiel der 956 Klassik.

Taucherdrehring

Ein minutenweise rastender Drehring, der zum Schutz vor unbeabsichtigtem Verstellen nur einseitig drehbar ist. Ein Taucherdrehring muss außerdem mit Handschuhen zu bedienen sein.

Neben einer Hauptmarkierung (z. B. Leuchtdreieck) kann eine im Uhrzeigersinn aufgebrachte Minuteneinteilung vorhanden sein. 

Taucheruhren

Speziell fĂŒr TauchgĂ€nge gebaute Uhren, die gemĂ€ĂŸ DIN zusĂ€tzlich zur Wasserdichtigkeit und Druckfestigkeit mehrere Forderungen erfĂŒllen mĂŒssen.

Unsere Taucheruhren entsprechen grundsĂ€tzlich den sicherheitstechnischen Anforderungen und PrĂŒfungen nach der Taucheruhren DIN 8306.

In der DIN 8306 sind folgende PrĂŒfkriterien enthalten:

  • Ablesbarkeit 
  • Gangverhalten 
  • Antimagnetismus 
  • Stoßsicherheit 
  • Befestigungselemente 
  • Dichtheit bei LuftĂŒberdruck 
  • SalzwasserbestĂ€ndigkeit 
  • Skaleneinstellring bzw. Taucherdrehring 
  • Funktionssicherheit der BetĂ€tigungseinrichtungen 
  • Funktionssicherheit der Taucheruhr bei WasserĂŒberdruck 
  • Temperaturbeanspruchbarkeit 
  • einwandfreie Funktion der BetĂ€tigungseinrichtungen 
  • Dichtheit bei WasserĂŒberdruck

Da unsere Taucheruhren speziell fĂŒr professionelle TaucheinsĂ€tze konzipiert werden, lassen wir sie freiwillig vom DNV in Anlehnung an die EuropĂ€ischen TauchgerĂ€tenormen prĂŒfen und zertifizieren.

TauchgerÀtenorm

TaucherausrĂŒstungen, wie Druckluftflaschen und AtemgerĂ€te, die gemĂ€ĂŸ den EuropĂ€ischen Normen EN 250:2000 bzw. EN14143:2003 zugelassen sind, werden verschiedenen PrĂŒfungen unterzogen, um ihre Funktion bei tiefen Temperaturen und hoher Luftfeuchte sicherzustellen.

Der Germanische Lloyd Hamburg hat in unserem Auftrag 2006 diese Normen fĂŒr den Anwendungsfall „Armbanduhr“ adaptiert. Unsere Taucheruhren werden damit erstmals auch formal als Bestandteil einer TauchausrĂŒstung aufgefasst und entsprechend geprĂŒft.

Die PrĂŒfungen werden in regelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden wiederholt und dokumentiert, um die Konstanz der QualitĂ€t sicherzustellen.

TEGIMENT

SINN-Markenzeichen fĂŒr Edelstahl- und TitanoberflĂ€chen mit besonders hoher HĂ€rte bzw. Kratzfestigkeit. Die TEGIMENT-Technologie wird bei SINN-Uhren seit 2008 mit einem eigenen Logotype gekennzeichnet. Siehe Sinn Technologie TEGIMENT.

Temperaturkompensation

Unter einer Temperaturkompensation versteht man Vorrichtungen oder Werkstoffkombinationen, welche temperaturbedingte Schwankungen möglichst klein halten.

Die zeitgebenden physikalischen Prozesse, die das KernstĂŒck eines Uhrwerks bilden, unterliegen temperaturbedingten Schwankungen. So wird das Pendel einer Großuhr bei ErwĂ€rmung lĂ€nger und vergrĂ¶ĂŸert damit seine Schwingungsdauer. Auch die Drehschwingung einer Unruh verĂ€ndert ihre Frequenz aufgrund von Temperaturschwankungen, weil die SpiralfederlĂ€nge, der Umfang des Unruhreifs sowie die ElastizitĂ€t der Feder nicht temperaturunabhĂ€ngig sind.

Verbreitet waren frĂŒher Bimetallkonstruktionen sowohl an Pendeln als auch an Unruhreifen. Dabei werden zwei Metalle unterschiedlicher WĂ€rmeausdehnungskoeffizienten so kombiniert, dass sich bei Temperaturschwankungen zwei gegenlĂ€ufige Ausdehnungseffekte kompensieren.

In einem modernen mechanischen Armbanduhrenwerk wird die Temperatur durch den Einsatz von Federn aus Nivarox kompensiert. In hochwertigen Quarzwerken (ChronometerqualitĂ€t), wie sie etwa in unseren Taucheruhren der Modellreihe UX sowie in unseren Damenuhren der Modellreihe 434 verwendet werden, arbeitet man hingegen mit einem Temperatursensor. Auf Grundlage der fortlaufend im Uhrwerk gemessenen Temperatur wird im Rahmen des Inhibitionszyklus ein zeitlicher Korrekturwert berechnet und bei der Ansteuerung des Sekundenzeigers berĂŒcksichtigt. Der tĂ€gliche mittlere Gang bei 23 °C liegt im Rahmen dieser Technologie zwischen +/- 0,07 Sekunden pro Tag, bei 8 °C sowie 38 °C im Intervall von +/- 0,20 Sekunden pro Tag. Bei Raumtemperatur (23 °C) betrachtet ist ein solches Werk rund zwanzigmal genauer als ein gewöhnliches Quarzwerk ohne Thermokompensation.

Temperaturresistenztechnologie

Siehe Sinn Technologie Temperaturresistenztechnologie.

TESTAF

Akronym fĂŒr „Technischer Standard Fliegeruhren“.

Ein vom Fluglabor des Fachbereichs Luft- und Raumfahrt der FH Aachen auf Initiative von Sinn Spezialuhren vorgelegter Anforderungskatalog und die Schaffung einer Zertifizierungsstelle fĂŒr Armbanduhren, die im professionellen Flugbetrieb eingesetzt werden.


TESTAF

Technischer Standard

Fliegeruhren

Die Rolle einer Armbanduhr im Rahmen der zeitgenössischen Flugpraxis unterscheidet sich in Fragen der Sicherheit kaum von der Rolle der Taucheruhr im Rahmen der Tauchpraxis. In beiden FĂ€llen liegen mit den Tauchcomputern bzw. den Bordinstrumenten primĂ€re Zeitmessinstrumente vor. Es werden aber verbreitet Armbanduhren als Back-up-GerĂ€te mitgefĂŒhrt, die es im Falle des Versagens der primĂ€ren Ausstattung ermöglichen, den Flug bzw. den Tauchgang auf vorgesehene Weise oder im Sinne einer Notbeendigung durchzufĂŒhren. Trotz dieser ParallelitĂ€t lag mit der DIN 8306 nur eine Normung des Begriffs Taucheruhr vor, eine gleichartige Regelung fĂŒr den Begriff Fliegeruhr existierte noch nicht. Der TESTAF hat diese LĂŒcke zunĂ€chst in Gestalt eines technischen Standards geschlossen. Es werden dort alle wesentlichen Anforderungen formuliert, die eine Armbanduhr als Back-up-Instrument in der modernen Flugpraxis erfĂŒllen sollte. Außerdem schuf er erstmals die Möglichkeit, eine so definierte Fliegeruhr durch umfangreiche Testreihen prĂŒfen und zertifizieren zu lassen. 

Auf Anregung und unter Mitarbeit von Sinn Spezialuhren diente der TESTAF kurz nach seiner Fertigstellung dem Deutschen Institut fĂŒr Normung als Grundlage zur erstmaligen Entwicklung einer Norm fĂŒr Fliegeruhren (DIN 8330-1 / 8330-2). 

Der TESTAF kann kostenlos auf der Internetseite www.testaf.org eingesehen oder heruntergeladen werden. Die Verbreitung der DIN-Norm ist urheberrechtlich streng geschĂŒtzt. Die Norm kann nur ĂŒber den Beuth-Verlag als Download-Dokument oder in Papierform kĂ€uflich erworben werden.

Titan

Titan eignet sich ideal als Werkstoff fĂŒr Armbanduhren.

Denn es sind keine allergischen Reaktionen bekannt. Mit einem spezifischen Gewicht von etwa 4,5 g/ccm hat es nur 60 Prozent des Gewichts von Edelstahl (spezifisches Gewicht etwa 7,8 g/ccm). Aufgrund der geringen spezifischen WĂ€rmekapazitĂ€t und der geringen WĂ€rmeleitfĂ€higkeit nimmt dieses Material schnell die KörperwĂ€rme an. Das fĂŒhrt zu einem hohen Tragekomfort, vor allem in der kalten Jahreszeit. Die geringe elektrische LeitfĂ€higkeit des Titans erhöht ebenfalls den Tragekomfort, da sie den elektrischen Spannungsausgleich zwischen verschiedenen Hautpartien am Handgelenk verringert.

Titan Grade 2: Hierbei handelt es sich um Reintitan mit der Werkstoffnummer 3.7035.

Titan Grade 5: Hierbei handelt es sich um eine hochfeste Titanlegierung mit der Werkstoffnummer 3.7165.

Triovis-Feinregulierungssystem

Verfeinertes System zur Gangregulierung eines Uhrwerks.

Mittels einer direkten RĂŒckerkorrektur kann die genaue Gangeinstellung eines Uhrwerks oft nicht mit der gewĂŒnschten PrĂ€zision ausgefĂŒhrt werden. Das Triovis-System ist eines der Feinregulationssysteme, mit denen die Gangeinstellung der Uhr optimiert werden kann. Die RĂŒckerscheibe ist zu diesem Zweck mit einer sehr feinen Außenverzahnung versehen, in die eine ebenso feine Stellschraube eingreift. Die RĂŒckerscheibe kann somit ĂŒber die Drehung einer Stellschraube bewegt werden. Dies hat einen Vorteil sowohl fĂŒr die dauerhafte Fixierung einer RĂŒckerposition als auch fĂŒr die Feinheit der Einstellmöglichkeit, weil das fĂŒr den RĂŒckerzeiger charakteristische Losbrechmoment hier weitgehend entfĂ€llt.

Tritium

Radioaktive Leuchtfarbe fĂŒr ZifferblĂ€tter und Zeiger.

Tritium ist ein ein Isotop des Wasserstoffs (ÂłH), ein leichtflĂŒchtiges Gas. Es ist schwach radioaktiv mit einer Halbwertszeit von 12,3 Jahren.

Leuchtfarbe, die durch Tritium angeregt wird, benötigt keine Aufladung durch Ă€ußeres Licht. Das flĂŒchtige Gas wird in einem Polymer (tritierter Kunststoff) gebunden und regt mit seiner Elektronen-Strahlung ein passives Leuchtmittel, zum Beispiel Zinksulfid, zur Emission von sichtbarem Licht an.

Bei einer wasserdichten, mit Saphirkristallglas ausgerĂŒsteten Uhr ist keine RadioaktivitĂ€t der Leuchtfarbe Tritium messbar. Leuchtfarben mit radioaktivem Tritium sind fĂŒr den jeweiligen ArmbanduhrentrĂ€ger völlig ungefĂ€hrlich.

U-Boot-Stahl

Von ThyssenKrupp entwickelter Spezialstahl fĂŒr die AußenhĂŒllen der weltweit modernsten nichtnuklearen U-Boote, der U-Boot-Klasse 212 der Deutschen Marine.

Unsere TaucheruhrengehÀuse der U-Serie sind komplett aus diesem Spezialstahl gefertigt.

Bei diesem Werkstoff handelt es sich um einen Vollausteniten mit außerordentlich hoher Festigkeit und von höchster amagnetischer GĂŒte. Der Festigkeitswert erreicht ĂŒber 155 % des gewöhnlich fĂŒr UhrengehĂ€use verwendeten Stahls AISI 316L.

Ein weiterer Vorteil dieses Stahls fĂŒr die Herstellung von Taucheruhren besteht in seiner einzigartigen SeewasserbestĂ€ndigkeit. Gewöhnlicher GehĂ€usestahl sollte nach jedem Seewasserkontakt mit SĂŒĂŸwasser abgespĂŒlt werden, weil eine langfristige Einwirkung von Salzwasser unter ungĂŒnstigen UmstĂ€nden zu Korrosion fĂŒhren kann. U-Boot-Stahl ist hingegen völlig resistent gegenĂŒber dauerhaftem Seewasserkontakt. Außerdem ist U-Boot-Stahl aufgrund seiner DuktilitĂ€t extrem rissbestĂ€ndig, was die Gebrauchssicherheit weiter erhöht.

Unruh

Die Unruh bildet in Verbindung mit der Spiralfeder das Schwingsystem einer mechanischen Uhr.


Unruhreif mit Unruhfeder.

Sie ist heute fast immer ein geschlossener metallischer Reif mit zwei oder drei Speichen. Mit der Unruhwelle ist die Spiralfeder fest verbunden. Dadurch kann die Unruh eine Drehschwingung ausfĂŒhren, welche letztlich die Quelle fĂŒr den gleichmĂ€ĂŸigen Gang der Uhr ist.

Das Hin-und Herschwingen der Unruh wird mittels eines kleinen Rubinstiftes („Ellipse“) in ein Hin-und Herkippen des Ankers ĂŒbersetzt. Der Anker wiederum hemmt in diesem Rhythmus das Ankerrad und damit das gesamte RĂ€derwerk der Uhr (siehe Hemmung).

Die Unruh besteht in der Regel aus einer Legierung mit der Bezeichnung Glucydur. Dabei handelt es sich um eine Berylliumbronze. Der Einfluss der Temperatur wird durch dieses Material erheblich reduziert. Der verbleibende Temperaturfehler wird durch die Nivarox-Spirale kompensiert.

Eine historisch Ă€ltere Form der Unruh ist die Schraubenunruh. Diese findet sich zunĂ€chst in der Gestalt der Kompensationsunruh, die zum Ausgleichen des Temperaturfehlers an zwei Stellen durchtrennt ist und ĂŒber einen Bi-Metallaufbau verfĂŒgt. Aus dem Durchtrennen des Unruhreifs entstehen die beiden Unruh-„FlĂŒgel“. An den dort seitlich eingesetzten Stellschrauben konnte man den starken Temperaturfehler frĂŒherer, aus Stahl gefertigter Spiralfedern individuell ausgleichen sowie die Grundregulation einstellen. Zum Ausgleich dafĂŒr, dass die Spiralfeder bei Temperaturerhöhung weicher und lĂ€nger wurde, machte man also die TrĂ€gheit der Unruh im gegenlĂ€ufigen Sinne von der Temperatur abhĂ€ngig: Auf Grund des Bi-Metalleffekts bogen sich die beiden UnruhflĂŒgel bei Temperaturerhöhung nach innen und verringerten dadurch ihre TrĂ€gheit, vergleichbar mit einem EiskunstlĂ€ufer, der zur Beschleunigung seiner Pirouette die Arme anlegt.

Auch monometallische Unruhen, die zur Grundregulation der Schwingungsdauer mit seitlichen Stellschrauben ausgestattet sind, werden bis heute im Sinne der Traditionshaltung geschĂ€tzt. Als Reminiszenz an diese Tradition der Uhrmacherei werden heute vor allem die Unruhen von Taschenuhrkalibern mit seitlichen Schrauben ausgestattet, was der Unruh ein hohes TrĂ€gheitsmoment verleiht und zu einer fĂŒr Taschenuhren typischen Schwingungszahl von 18.000 Halbschwingungen pro Stunde fĂŒhrt.

Unterdrucksicher

WĂ€hrend die Druckfestigkeit einer wasserdichten Uhr sich stets auf einen erhöhten Außendruck bezieht, wie er durch eine auf dem UhrengehĂ€use lastenden WassersĂ€ule entsteht, geht es bei der Unterdrucksicherheit um reduzierte AußendrĂŒcke, wie sie in großer Höhe ĂŒber dem Meeresspiegel herrschen. FĂ€llt der Druck außerhalb des UhrengehĂ€uses ab, so wirkt der Druckunterschied zwischen GehĂ€useinnerem und dem Außenbereich als Kraft von innen nach außen. Damit in diesem Fall das Glas nicht aus dem Presssitz springen kann, bedarf es besondere konstruktiver Maßnahmen. (Fliegeruhren)

Unverlierbarer Drehring

Äußerer Drehring, der durch eine spezielle Konstruktion vor Verlust geschĂŒtzt ist.

Herkömmlicherweise werden Drehringe durch einen Einschnappmechanismus mit dem GehĂ€usekörper verbunden. Bei ungĂŒnstigen StĂ¶ĂŸen kann hierbei der Ring abspringen und die eingestellte Merkzeit verloren gehen. Zahlreiche unserer Uhren werden daher mit einem Sicherheitssystem ausgestattet, welches diese Schwachstelle beseitigt.

Unverlierbarer Sicherheitsdrehring

Die Verliersicherungstechnik bei den Taucheruhren T1, T2 und U1000 umfasst zusĂ€tzlich zur Unverlierbarkeit ein weiteres Sicherheitselement: die Verdrehsicherung. 

Siehe Sinn Technologie: unverlierbarer Sicherheitsdrehring.

UTC

Universal Time Coordinated (UTC) = koordinierte Weltzeit, seit 1975 (15. Generalkonferenz fĂŒr Maß und Gewicht) die Grundlage sowohl fĂŒr die gesetzliche Zeit als auch fĂŒr wissenschaftlich-technische Anwendungen in der Astronomie, Navigation und elektronischer Kommunikation.

Die UTC-Skala ist keine astronomisch verankerte Zeit, sondern entsteht aus der Koordinierung von ca. 250 Atomuhren weltweit. Infolge der unregelmĂ€ĂŸigen Erdrotation kommt es bei dieser Definition zu kleinen Abweichungen von der GMT-Zeit.

Da aber fĂŒr Navigationszwecke ein Bezug auf die mittlere Sonnenzeit am 0. LĂ€ngengrad notwendig ist, wird die UTC an die astronomisch verankerte GMT mit Hilfe einer Schaltsekunde angepasst. Diese Anpassung erfolgt einmal pro Jahr, falls die Abweichung dieser beiden Zeiten auf mehr als 0,9 Sekunden angewachsen ist.

Die MitteleuropÀische Zeit (MEZ) ergibt sich aus der UTC durch Addition von einer bzw. zwei Stunden (Sommerzeit).

Bei Uhren ist die Bezeichnung GMT oder UTC der Hinweis darauf, dass eine zweite Zeitzone abgelesen werden kann.

veredeltes Uhrwerk

Dekorativ bearbeitetes Uhrwerk, etwa durch Zierschliffe, Hochglanzpolituren, Gravuren, galvanische OberflÀchenveredelungen oder spezielle Bauteile.

UnabhĂ€ngig von seiner technischen AusfĂŒhrungsqualitĂ€t kann der Ă€sthetische Reiz eines Uhrwerks durch verschiedene dekorative VerĂ€nderungen angehoben werden. BrĂŒcken und Platinen bieten Raum fĂŒr Gravuren oder Skelettierungen und können mit Zierschliffen (z. B. Sonnen-, Streifen- oder Wölkchenschliff) versehen werden.

Statt der ĂŒblichen Vernickelung der MessingbrĂŒcken und -platinen ist ein galvanischer Überzug mit Rhodium (ein Metall aus der Platingruppe) oder einer farbgebenden Metallverbindung möglich. Schraubenköpfe können poliert, blau lackiert oder durch Anlassen geblĂ€ut werden. Schlichte BrĂŒckenkanten können durch Anglieren (Anbringen einer Fase) beseitigt werden. GefrĂ€ste Ringnuten um im Sichtbereich liegende Lagersteine erzeugen die Anmutung eines Lagerfutters (Chaton), wenn im Falle einer rhodinierten BrĂŒcke das goldfarbene Untermaterial wieder freigelegt wird.

VFR

Sichtflugregeln (engl.: visual flight rules).

Man unterscheidet im Flugverkehr zwischen Sichtflug- und Instrumentenflugregeln (IFR). Beim Sichtflug stĂŒtzt sich das Flugverhalten des Piloten auf die visuelle Wahrnehmung seines Flugumfelds. Der Sichtflug beruht dabei auf dem Grundsatz „Sehen und gesehen werden“. Ausweichregeln folgen dem einfachen Prinzip „Sehen und Ausweichen“ (see and avoid), eine Flugstaffelung durch eine FlugĂŒberwachung (Lotsen-System) wird beim Sichtflug nicht praktiziert. Die Navigation im Sichtflug erfolgt regelgemĂ€ĂŸ mit Karte, Kompass und Uhr, wobei Bodenmerkmale (StĂ€dte, Autobahnkreuze, Seen, o. Ä.) zur Orientierung dienen.

Entsprechend darf der Sichtflug nur bei ausreichender Sicht (Wetterlage, Tageszeit) und in geringen Flughöhen durchgefĂŒhrt werden. Auch dĂŒrfen Wolken nicht durchflogen werden, es sind horizontale und vertikale AbstĂ€nde davon einzuhalten. VFR gilt im Allgemeinen fĂŒr kleinere Flugzeuge (Sportflugzeuge). Im militĂ€rischen Bereich kann der Tiefflug als Sichtflug durchgefĂŒhrt werden.

Im TESTAF und in der DIN 8330 werden die Anforderungen an Armbanduhren nach den Flugregeln unterschieden und in der Zertifizierung entsprechend berĂŒcksichtigt.

VickershÀrte

Ist eine Uhr von Sinn als wasserdicht gekennzeichnet, so erfĂŒllt sie im Originalzustand die Anforderungen nach DIN 8310.

FĂŒr wasserdichte Sinn-Uhren wird dabei eine Druckfestigkeit von mindestens 10 bar Überdruck garantiert. Dies entspricht dem Druck in einer Wassertiefe von 100 m. Ausgenommen hiervon sind einzelne Modelle unserer klassischen Meisterwerke. Bei jeder unserer Uhr wird die Wasserdichtigkeit einzeln geprĂŒft. Eine Angabe der maximalen Wassertiefe, die allgemein auf Uhren zu finden ist, bezieht sich stets auf die maximale statische Druckbelastung, der das UhrengehĂ€use garantiert standhĂ€lt. Bei Schwimmbewegungen oder unter einem Wasserstrahl (HĂ€ndewaschen oder Duschen) treten gerichtete Strömungen und deren sog. dynamische Druckspitzen hinzu, die folglich eine Uhr an den jeweils betroffenen Stellen stĂ€rker belasten als es der Eintauchtiefe entspricht.

Um eine Uhr unbedenklich beim Schwimmen einzusetzen, empfehlen wir daher eine Druckfestigkeit von mindestens 100 m. FĂŒr den intensiven und hĂ€ufigen Einsatz im Wasser sind Taucheruhren zu empfehlen. Die Druckfestigkeit einer Taucheruhr wird in bar oder in Metern Tauchtiefe angegeben. Beim Tauchen steigt der Druck pro 10 m Tauchtiefe um 1 bar.

Im alltĂ€glichen Gebrauch ist zu beachten, dass Dichtungen durch zahlreiche EinflĂŒsse beim Tragen einer Armbanduhr mit der Zeit verschleißen bzw. altern und kleine Schmutzpartikel einlagern können. Diese Partikel ĂŒbernehmen unter UmstĂ€nden selbst einen Teil der Dichtungsfunktion, wenn die eigentlichen Dichtungselemente bereits grĂ¶ĂŸeren Verschleiß zeigen. Tenside von Seifenlaugen oder Ă€hnlichen Reinigungsmitteln können dann solche Partikel ummanteln und leicht herausspĂŒlen.

Aus diesen GrĂŒnden sollte die Dichtigkeit einer Armbanduhr regelmĂ€ĂŸig (einmal pro Jahr) kontrolliert werden.

Im Falle einer Smartwatch werden Aussagen ĂŒber die Wasserdichtigkeit in der Regel auf die sog. IP-Schutzarten bezogen. Die Unterscheidung solcher Schutzarten dient in der Elektrotechnik u. a. dazu, GehĂ€use fĂŒr „elektrische Betriebsmittel“ hinsichtlich der Schutzwirkung gegenĂŒber Wasser und Staub zu beschreiben und prĂŒfbar zu machen. Das zugehörige Regelwerk ist die DIN EN 60529. 

Da dieser Zugang eine Uhr als ein elektrisches Betriebsmittel auffasst, sind die Anforderungen und PrĂŒfmethoden nicht auf ArmbanduhrengehĂ€use spezifiziert, sondern mĂŒssen fĂŒr jedes SchutzgehĂ€use anwendbar sein. Den damit verbundenen Nachteil kann man sich an einem Beispiel klar machen. 

Die gegenwĂ€rtig am hĂ€ufigsten vertretene Schutzart bei elektronischen Uhren ist die IP 67 (gemĂ€ĂŸ DIN EN 60529). Die Kennziffer 6 der ersten Stelle weist dabei auf Staubdichtheit hin. Die Kennziffer 7 an zweiter Stelle sieht eine WasserdichtheitsprĂŒfung vor, welche auf den ersten Blick genau der „vorgesehenen Beanspruchung“ gemĂ€ĂŸ DIN 8310 (Wasserdichtigkeit) fĂŒr Armbanduhren entspricht: fĂŒr 30 min soll das GerĂ€t vollstĂ€ndig in einer Wassertiefe von 1 m gelagert werden. WĂ€hrend aber die DIN 8310 zur Sicherstellung der Eignung fĂŒr diese Beanspruchung mehrere TeilprĂŒfungen vorsieht, beschrĂ€nkt sich die IP-Schutzart-PrĂŒfung auf die 30-minĂŒtige Lagerung des GerĂ€tes in einer Wassertiefe von 1 m. Hintergrund dieser Differenz ist, dass die DIN 8310 die Eignung fĂŒr das wiederholte, kurze Eintauchen in geringe Wassertiefen prĂŒfen möchte, wĂ€hrend die Schutzart IP 67 mit der gleichen Situation einen einmalig durchgefĂŒhrten PrĂŒfablauf beschreibt.

Die DIN 8310 sieht zu diesem Zweck schĂ€rfere TeilprĂŒfungen vor als es der in ihr genannten „vorgesehenen Beanspruchung“ entspricht. So ist die Uhr fĂŒr 5 min einem Wasserdruck von 3 bar auszusetzen, was einer Wassertiefe von ca. 30 m entspricht. Die Uhr muss also nach DIN 8310 einer 30-fach erhöhten Druckbelastung ausgesetzt werden, gegenĂŒber der Schutzart-PrĂŒfung IP 67. Die Uhr wird gemĂ€ĂŸ DIN 8310 außerdem fĂŒr 60 min in einer Wassertiefe von 10 cm gelagert. Nachdem also die StabilitĂ€t der Uhr unter 30 m WassersĂ€ule garantiert ist, erfolgt nun eine fast drucklose PrĂŒfung in 10 cm Tiefe. Dabei entfĂ€llt das bei höherem Druck stattfindende Anpressen der Dichtungen an die DichtflĂ€chen des GehĂ€uses, und die Dichtungen mĂŒssen nun allein aufgrund ihrer konstruktionsbedingten Verpressung den kapillaren Spaltwirkungen widerstehen.

DarĂŒber hinaus wird die Suche nach eventuell eingedrungenem Wasser im Falle der DIN 8310 mithilfe einer KondenswasserprĂŒfung vollzogen (hierzu wird eingedrungenes Wasser durch Hitzeeinwirkung verdampft und seine Kondensation am gekĂŒhlten Deckglas provoziert). Auf diesem Weg können auch sehr kleine Wassermengen bemerkt werden, da sie sich als feiner Beschlag am Deckglas abscheiden. In der DIN EN 60529 wird hingegen das diesbezĂŒgliche PrĂŒfkriterium (die zulĂ€ssige eingedrungene Wassermenge) ausdrĂŒcklich offen gelassen und in die Verantwortung eines fĂŒr das spezielle Produkt zustĂ€ndigen Technischen Komitees gestellt. Sofern fĂŒr eine mit Schutzart IP 67 geprĂŒfte Uhr keine Zusatzangaben fĂŒr diese PrĂŒfkriterien vorliegen, ist die Kennzeichnung mit IP 67 somit noch nicht aussagekrĂ€ftig.

Insgesamt ist also festzustellen, dass die uhrenspezifische DIN-Norm wesentlich höhere Anforderungen mit dem Wort „wasserdicht“ verbindet als durch Einhaltung der Schutzart IP 67 garantiert ist.

Vollkalender

Vom Vollkalender spricht man, wenn der Funktionsumfang einer Armbanduhr das vollstĂ€ndige Kalendarium umfasst. 

Dies ist insbesondere bei mechanischen Uhrwerken erwÀhnenswert.

Uhren mit Vollkalender zeigen neben dem Datum auch den Wochentag und den Monat an. 

Im Unterschied zum Ewigen Kalender, der zusĂ€tzlich noch das Jahr umfasst, werden die unterschiedlichen MonatslĂ€ngen von 30 und 31 bzw. 28 und 29 Tagen bei einem mechanischen Vollkalender hĂ€ndisch korrigiert. Dazu stehen in der Regel Schnellkorrekturmöglichkeiten zur VerfĂŒgung.

Im gegenwĂ€rtigen Sortiment verfĂŒgt unser Modell 6052 aus der Modellreihe der Finanzplatzuhren ĂŒber einen Vollkalender.

Wasserdichtigkeit

Ist eine Uhr von Sinn als wasserdicht gekennzeichnet, so erfĂŒllt sie im Originalzustand die Anforderungen nach DIN 8310.

FĂŒr wasserdichte Sinn-Uhren wird dabei eine Druckfestigkeit von mindestens 10 bar Überdruck garantiert. Dies entspricht dem Druck in einer Wassertiefe von 100 m. Ausgenommen hiervon sind einzelne Modelle unserer klassischen Meisterwerke. Bei jeder unserer Uhr wird die Wasserdichtigkeit einzeln geprĂŒft. Eine Angabe der maximalen Wassertiefe, die allgemein auf Uhren zu finden ist, bezieht sich stets auf die maximale statische Druckbelastung, der das UhrengehĂ€use garantiert standhĂ€lt. Bei Schwimmbewegungen oder unter einem Wasserstrahl (HĂ€ndewaschen oder Duschen) treten gerichtete Strömungen und deren sog. dynamische Druckspitzen hinzu, die folglich eine Uhr an den jeweils betroffenen Stellen stĂ€rker belasten als es der Eintauchtiefe entspricht.

Um eine Uhr unbedenklich beim Schwimmen einzusetzen, empfehlen wir daher eine Druckfestigkeit von mindestens 100 m. FĂŒr den intensiven und hĂ€ufigen Einsatz im Wasser sind Taucheruhren zu empfehlen. Die Druckfestigkeit einer Taucheruhr wird in bar oder in Metern Tauchtiefe angegeben. Beim Tauchen steigt der Druck pro 10 m Tauchtiefe um 1 bar.

Im alltĂ€glichen Gebrauch ist zu beachten, dass Dichtungen durch zahlreiche EinflĂŒsse beim Tragen einer Armbanduhr mit der Zeit verschleißen bzw. altern und kleine Schmutzpartikel einlagern können. Diese Partikel ĂŒbernehmen unter UmstĂ€nden selbst einen Teil der Dichtungsfunktion, wenn die eigentlichen Dichtungselemente bereits grĂ¶ĂŸeren Verschleiß zeigen. Tenside von Seifenlaugen oder Ă€hnlichen Reinigungsmitteln können dann solche Partikel ummanteln und leicht herausspĂŒlen.

Aus diesen GrĂŒnden sollte die Dichtigkeit einer Armbanduhr regelmĂ€ĂŸig (einmal pro Jahr) kontrolliert werden.

Im Falle einer Smartwatch werden Aussagen ĂŒber die Wasserdichtigkeit in der Regel auf die sog. IP-Schutzarten bezogen. Die Unterscheidung solcher Schutzarten dient in der Elektrotechnik u. a. dazu, GehĂ€use fĂŒr „elektrische Betriebsmittel“ hinsichtlich der Schutzwirkung gegenĂŒber Wasser und Staub zu beschreiben und prĂŒfbar zu machen. Das zugehörige Regelwerk ist die DIN EN 60529. 

Da dieser Zugang eine Uhr als ein elektrisches Betriebsmittel auffasst, sind die Anforderungen und PrĂŒfmethoden nicht auf ArmbanduhrengehĂ€use spezifiziert, sondern mĂŒssen fĂŒr jedes SchutzgehĂ€use anwendbar sein. Den damit verbundenen Nachteil kann man sich an einem Beispiel klar machen. 

Die gegenwĂ€rtig am hĂ€ufigsten vertretene Schutzart bei elektronischen Uhren ist die IP 67 (gemĂ€ĂŸ DIN EN 60529). Die Kennziffer 6 der ersten Stelle weist dabei auf Staubdichtheit hin. Die Kennziffer 7 an zweiter Stelle sieht eine WasserdichtheitsprĂŒfung vor, welche auf den ersten Blick genau der „vorgesehenen Beanspruchung“ gemĂ€ĂŸ DIN 8310 (Wasserdichtigkeit) fĂŒr Armbanduhren entspricht: fĂŒr 30 min soll das GerĂ€t vollstĂ€ndig in einer Wassertiefe von 1 m gelagert werden. WĂ€hrend aber die DIN 8310 zur Sicherstellung der Eignung fĂŒr diese Beanspruchung mehrere TeilprĂŒfungen vorsieht, beschrĂ€nkt sich die IP-Schutzart-PrĂŒfung auf die 30-minĂŒtige Lagerung des GerĂ€tes in einer Wassertiefe von 1 m. Hintergrund dieser Differenz ist, dass die DIN 8310 die Eignung fĂŒr das wiederholte, kurze Eintauchen in geringe Wassertiefen prĂŒfen möchte, wĂ€hrend die Schutzart IP 67 mit der gleichen Situation einen einmalig durchgefĂŒhrten PrĂŒfablauf beschreibt.

Die DIN 8310 sieht zu diesem Zweck schĂ€rfere TeilprĂŒfungen vor als es der in ihr genannten „vorgesehenen Beanspruchung“ entspricht. So ist die Uhr fĂŒr 5 min einem Wasserdruck von 3 bar auszusetzen, was einer Wassertiefe von ca. 30 m entspricht. Die Uhr muss also nach DIN 8310 einer 30-fach erhöhten Druckbelastung ausgesetzt werden, gegenĂŒber der Schutzart-PrĂŒfung IP 67. Die Uhr wird gemĂ€ĂŸ DIN 8310 außerdem fĂŒr 60 min in einer Wassertiefe von 10 cm gelagert. Nachdem also die StabilitĂ€t der Uhr unter 30 m WassersĂ€ule garantiert ist, erfolgt nun eine fast drucklose PrĂŒfung in 10 cm Tiefe. Dabei entfĂ€llt das bei höherem Druck stattfindende Anpressen der Dichtungen an die DichtflĂ€chen des GehĂ€uses, und die Dichtungen mĂŒssen nun allein aufgrund ihrer konstruktionsbedingten Verpressung den kapillaren Spaltwirkungen widerstehen.

DarĂŒber hinaus wird die Suche nach eventuell eingedrungenem Wasser im Falle der DIN 8310 mithilfe einer KondenswasserprĂŒfung vollzogen (hierzu wird eingedrungenes Wasser durch Hitzeeinwirkung verdampft und seine Kondensation am gekĂŒhlten Deckglas provoziert). Auf diesem Weg können auch sehr kleine Wassermengen bemerkt werden, da sie sich als feiner Beschlag am Deckglas abscheiden. In der DIN EN 60529 wird hingegen das diesbezĂŒgliche PrĂŒfkriterium (die zulĂ€ssige eingedrungene Wassermenge) ausdrĂŒcklich offen gelassen und in die Verantwortung eines fĂŒr das spezielle Produkt zustĂ€ndigen Technischen Komitees gestellt. Sofern fĂŒr eine mit Schutzart IP 67 geprĂŒfte Uhr keine Zusatzangaben fĂŒr diese PrĂŒfkriterien vorliegen, ist die Kennzeichnung mit IP 67 somit noch nicht aussagekrĂ€ftig.

Insgesamt ist also festzustellen, dass die uhrenspezifische DIN-Norm wesentlich höhere Anforderungen mit dem Wort „wasserdicht“ verbindet als durch Einhaltung der Schutzart IP 67 garantiert ist.

Weißgold

Goldlegierungen werden nicht nur in verschiedenen Feingoldgehalten, sondern auch in verschiedenen Farben angeboten. Durch VerĂ€nderung der Legierungsanteile von Kupfer und Silber kann man eine Goldlegierung gelblich, rosĂ© oder rötlich aussehen lassen. Um hochkarĂ€tiges Weißgold herzustellen, bedarf es eines zusĂ€tzlichen Legierungsbestandteils, der das Gold gleichsam bleicht und wie Stahl oder Silber erscheinen lĂ€sst. FrĂŒher bediente man sich dafĂŒr Nickel. Wegen der wachsenden Allergieprobleme und der darauf reagierenden Euro-Norm 1811, welche die Abgabe von Nickel fĂŒr alle Schmuckteile, die direkten Hautkontakt haben, seit dem Jahr 2000 gesetzlich begrenzt, wird heute Palladium zugesetzt. Da Palladium aber ein sehr teures Edelmetall ist, wird bei der zugesetzten Menge gerne gespart und die OberflĂ€che der SchmuckstĂŒcke mit einem galvanischen Überzug aus Rhodium versehen. Dieser Überzug ĂŒberdeckt den verbleibenden Gelbstich des Grundmaterials und schĂŒtzt sie zugleich vor dem Anlaufen.

Wir setzen eine 18kt-Goldlegierung mit einem hohen Anteil an Palladium ein. Aufgrund dessen benötigt diese Legierung keine Kaschierung des Farbtons durch eine Beschichtung mit Rhodium. Nur auf diese Weise bleibt der silberne Farbton ĂŒber die Jahre unverĂ€ndert bestehen.

Zeitwaage

Ein Messinstrument, das den Gang einer Uhr akustisch anhand der Tick-GerĂ€usche erkennt und auf die ĂŒbliche Einheit von Sekunden pro Tag extrapolieren kann.

Abfallfehler und die Amplitude können direkt abgelesen werden. An einer Zeitwaage lassen sich außerdem die VorgĂ€nge einer einzelnen Schwingung zeitlich auflösen und graphisch darstellen. Auf diese Weise kann das GerĂ€t zu verschiedenen Diagnosezwecken eingesetzt werden.

Die Messergebnisse zum Uhrengang sind immer Momentaufnahmen, die außerdem unter Laborbedingungen zustande kommen. Aus diesem Grund achten wir bei einer individuellen RĂŒckerkorrektur der Uhr auch auf die persönlichen Trageeigenschaften.

Zirkonoxid-Keramik

Technische Keramik, die aus dem Oxid des elementaren Metalls „Zirkonium“ durch ein Sinterverfahren hergestellt wird.

Die genauere chemische Bezeichnung lautet Zirkoniumdioxid. Dieser Werkstoff gehört zur Gruppe der Oxidkeramiken, zu der auch Aluminiumoxid zÀhlt, im Uhrenbau bekannt durch (polykristallines) Saphirglas und Rubin.

Der Begriff Keramik wird im Alltag wesentlich enger verstanden als er in technischen ZusammenhĂ€ngen heute bedeutet. WĂ€hrend Keramik in erster Linie an Ton- und Porzellanprodukte, also spezielle Silikat-Keramiken, denken lĂ€sst, liegt ein großer Anwendungsbereich lĂ€ngst auch in der Technik, wie etwa bei Kugellagern, Gleitlagern oder Triebwerksteilen. Zu den hier eingesetzten modernen Keramikarten zĂ€hlt an hervorragender Stelle Zirkoniumdioxid.

WĂ€hrend die historisch weit zurĂŒckdatierbaren, herkömmlichen Keramiken aus natĂŒrlichen Rohstoffen und bei relativ geringen Brenntemperaturen gewonnen werden können, erhalten die ĂŒber die letzten 100 Jahren eingefĂŒhrten technischen Keramiken ihre besonderen Eigenschaften erst unter Verwendung hochreiner synthetischer Ausgangsstoffe und dem Einsatz hoher Temperaturen und DrĂŒcke.

Ausgehend von einem sehr feinen Pulver (unter 1 ”m Korndurchmesser) fĂŒhrt man zur Herstellung einer Zirkonoxidkeramik einen Sinterprozess durch, wie dies auch zur Herstellung traditioneller Keramik ĂŒblich ist. Dabei reicht die Temperatur knapp an den Schmelzpunkt des Keramikpulvers heran und lĂ€sst die feinen Körner des Pulvers zusammenbacken. Dieser Sinterprozess wird zur Herstellung einer technischen Zirkonoxidkeramik mit dem Vorgang des „Heiß-Isostatischen-Pressens“ verbunden, bei dem unter hohem (von allen Seiten einwirkenden) Druck gebrannt wird, so dass sich im Unterschied zur traditionellen Brenntechnik ein deutlich dichterer Werkstoff mit wesentlich feineren Kristallen ergibt.

Unter den resultierenden Eigenschaften dieses Werkstoffs sind hervorzuheben: 

  • hohe HitzebestĂ€ndigkeit bei geringer thermischer Ausdehnung 
  • elektrisch nicht leitend 
  • BiokompatibilitĂ€t 
  • hohe KorrosionsbestĂ€ndigkeit 
  • hohe HĂ€rte bei zugleich hoher mechanischer Festigkeit

Die beiden zuletzt genannten Punkte machen den Werkstoff fĂŒr den Uhrenbau sehr attraktiv. Zirkonoxidkeramik zeichnet sich durch eine sehr hohe Resistenz gegenĂŒber Kratzern aus, hat aber zugleich eine mechanische Festigkeit, die den Wert von Saphirglas mehr als verdoppelt. Dadurch erweist sich Zirkonoxidkeramik trotz seiner hohen HĂ€rte als nicht bruchgefĂ€hrdet.

Durch Zugabe von Farbpartikeln kann das von Hause aus weißliche Zirkoniumdioxid ein schwarzes oder farbiges Aussehen annehmen.

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